Es gibt verschiedene Arten von Mentoring. Dazu gehören klassisches-, informelles-, blended-, cross-, peer to peer-, Reverse-, Gruppen-, und e-oder remote-Mentoring, die im Folgenden alle genauer betrachtet werden sollen.

2.1 Klassisches Mentoring

Beim klassischen Mentoring gibt eine erfahrene Person fachliches Wissen, Erfahrungen, Einschätzungen und Netzwerkexpertise und -kontakte an den Mentee weiter.

Dies wird häufig im Bereich der Ausbildung, der Einarbeitung von Nachwuchsführungskräften und der Nachfolgeregelung eingesetzt.

2.2 Informelles Mentoring

Bei dieser Form des informellen Mentorings liegt kein strukturiertes Programm vor, sondern der Gestaltungsspielraum wird von Mentor und Mentee frei gewählt.

Vordergrund ist hierbei die wohlwollende, unterstützende Haltung des Mentors, um Ratschläge, Tipps, Erfahrungswerte aus gewonnener Expertise weiterzugeben.

Dies ist fach- und branchenübergreifend zu finden.

2.3 Blended Mentoring

Beim Blended Mentoring liegt eine Mischung aus klassische Mentoring und einer Integration von online Nutzung vor. Dies können zum Beispiel Weblogs oder soziale Netzwerke sein. Ein zusätzlicher virtueller Austausch ist als Zusatznutzen definitiv der modernen Lernform anzusehen.

Das Blended Mentoring wird erweitert durch die Integration digitaler Werkzeuge. D.h. Das klassische Mentoring wird durch online Elemente positiv unterstützt. Ein virtueller Austausch wird beispielsweise über soziale Netzwerke oder Weblogs zusätzlich im Mentoringprogramm genutzt.

Diese Form von Blended Mentoring wird in Institutionen und Organisation genutzt, die die Vorteile des e-Learnings für sich erkannt haben.

 
Hinweis

Hierarchiestufen beachten

Die Hierarchien zwischen Mentor und Mentee beim klassischen Mentoring können dazu beitragen, dass manche Themen nicht angesprochen werden, weil der Mentee beispielsweise nicht in einem bestimmten Licht erscheinen möchte und eventuell Sorgen hat, dadurch seine Karrierechancen zu beeinträchtigen. Daher ist eine gute Kommunikation unabdingbar für einen gelingenden Lernprozess. Siehe bei Ablauf des Mentoringprogramm (Kapitel 3).

2.4 Cross Mentoring

Beim Cross Mentoring schließen sich mehrere Unternehmen zu einem Verbund zusammen.

Sinn und Zweck dieses Mentorings ist, dass die Unternehmen folgendes erkennen: Ein Blick über den eigenen Horizont hinaus ermöglicht neue Sichtweisen und neue Konzepte. Andere Unternehmen werden als organisationale Unterstützung im gemeinsamen Wachsen gesehen. Sowohl Mentoren als auch Mentees aus unterschiedlichen Unternehmen tauschen sich gegenseitig aus. Die häufigste Variante ist, ein Mentee lernt vom Mentor des anderen Unternehmens.

2.5 Peer to Peer Mentoring

Beim Peer to Peer Mentoring geht es um die Bereicherung im Lernprozess unter Gleichgesinnten. Häufig findet man diese Form des Mentorings in Schulen oder Universitäten. Aber eben auch – mit Abflachen der Hierarchien – in vielen Unternehmen.

Denn: auch im Unternehmenskontext macht Peer to Peer Mentoring Sinn, beispielsweise in Gruppen von Auszubildenden oder Nachwuchsführungskräften. Tandems werden gebildet, die sich gegenseitig unterstützen.

Ein Miteinander und Voneinander Lernen steht im von Kooperation und Co-Creation gewählten Kontext im Vordergrund.

Das peer to peer Mentoring stellt die klassische Form des Mentoring dar, wie man sie sich auch aus der Antike (Mentor und Telemach) vorstellt. Es wird eine exklusive One-on-One-Beziehung zwischen Mentor und Mentee geschaffen, wobei zuweilen die Formen Equal-Gender (gleichgeschlechtliche Tandems) und Cross-Gender (gemischtgeschlechtliche Tandems; nicht zu verwechseln mit Cross-Mentoring) unterschieden werden.

2.6 Gruppen-Mentoring

ist das in der Regel jüngere Mitglied der Dyade im Mentoring der Erfahrene in dem Fachbereich. Meistens handelt es sich dabei um Themen der sozialen Medien. Der in der Regel ältere Mentor erhält das Know-How, das er bislang aufgrund veränderter Strukturen nicht ansammeln konnte .

2.7 Cross-Mentoring

Beim Cross-Mentoring handelt es sich um eine besondere Form des externen Mentorings. Dabei bilden sich die Mentoring-Tandems hierarchiefrei aus zwei unterschiedlichen Organisationen bzw. Branchen. Die Koordination dieser Art des Mentorings leitet oft eine darauf spezialisierte externe Cross-Mentoring-Agentur. Sie sorgt für die Unternehmenskontakte, das Workshop-Programm und die Bildung der Tandems. Es ist nur bedingt von Bedeutung, wie groß die teilnehmenden Unternehmen sind und welche Strukturen sie haben. Cross-Mentoring ist ein insbesondere für weibliche Nachwuchsführungskräfte eingesetztes Karriereprogramm (oft aus Mangel an zur Mentorin geeigneten weiblichen Führungskräften im eigenen Unternehmen).

2.8 e- oder remote Mentoring

e-Mentoring ist eine Sonderform, bei der (fast) ausschließlich auf digitale Hilfsmittel zurückgegriffen wird, um die Mentor-Mentee-Beziehung aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Gerade in Zeiten von vermehrtem Home Office oder bei großer regionaler Distanz von Mentor und Mentee ist dies die sinnvolle Organisationsform. Hierbei ist zu beachten, dass ein Minimum an persönlichem Kontakt (insbesondere beim Beginn des Mentoring) dem Prozess sehr dienlich ist – und ein z. B. halbjährliches persönlic...

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