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Schrittweise Einführung eines BGM

Kristin Bost, Sarah Staut
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Zusammenfassung

 
Überblick

Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergesundheit gibt es schon lange, oftmals in Form einzelner Angebote, wie Gesundheitstage oder Rückenschulen. Zunehmend stehen Unternehmen vor der Herausforderung, mit krankheitsbedingten Fehlzeiten, Stress, Burnout sowie psychischen und muskuloskelettalen Erkrankungen umzugehen, um die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten zu erhalten. Dies erfordert statt einzelner, oft wirkungsloser Maßnahmen eine strategische und schrittweise Herangehensweise, um letztlich ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) einzuführen. Dieser Beitrag zeigt auf, wie eine solche Einführung schrittweise gestaltet werden kann.

1 Handlungsansätze für ein BGM

Früher lag der Bedarf von Unternehmen vorwiegend in der Vermeidung von Unfällen sowie der Aufrechterhaltung und Erhöhung der Sicherheit am Arbeitsplatz. Zunehmend drängen aber die gesellschaftlichen Herausforderungen, wie Überalterung, Zunahme chronischer Krankheitsverläufe und insbesondere der psychischen Erkrankungen Unternehmen zum Handeln. Neben diesen Fragestellungen ergeben sich aber auch Handlungsansätze in der Arbeitswelt selbst. Das heutige Erwerbsleben ist geprägt von Rationalisierung und Technisierung.[1]

Bedingt durch Personalabbau müssen immer weniger Beschäftigte immer mehr leisten. Hinzu kommen:

  • Die Forderung nach einer größeren Flexibilität in der Arbeitszeit und der Anzahl der Tätigkeiten sowie eine zunehmende Komplexität innerhalb der Tätigkeiten bei gleichzeitiger Unsicherheit hinsichtlich des Erhalts des Arbeitsplatzes.
  • Die zunehmende Automatisierung führt vermehrt zu einem Wechsel von körperlichen hin zu mentalen Belastungen. Diese kennzeichnen sich durch Kontrolltätigkeiten, Bildschirmarbeiten, Informationsverarbeitung und das Treffen von Entscheidungen von zum Teil weitreichender Bedeutung.[2]
  • Der Druck auf die Erwerbstätigen wird durch den demografischen Wandel erhöht, der sich insbesondere durch die Anhebung des Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahre darstellt. Gerade bei Beschäftigten im gewerblichen Bereich ist eine Beschäftigungsfähigkeit bis zur Rente aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen nicht immer wahrscheinlich, was den Beschäftigten selbst, aber auch den Unternehmen Sorgen bereitet.

Kontrovers wird diskutiert, ob und in welchem Maße die Arbeitswelt für Gesundheitsprobleme bzw. Erkrankungen verantwortlich ist und welche Maßnahmen helfen können.

Die daraus resultierenden Anforderungen (Abb. 1) können durch die Möglichkeiten des gesetzlich geregelten Arbeitsschutzes nicht abgedeckt werden. Vielmehr müssen ergänzende Systeme geschaffen werden, die gemeinsam mit dem Arbeitsschutz diese Herausforderungen angehen. Während in der Vergangenheit versucht wurde, dies über Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung (z. B. einen Gesundheitstag oder eine Rückenschule) zu lösen, sind heute zunehmend nachhaltige Maßnahmen mit strategischer Ausrichtung gefragt. Ein solches System stellt das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) dar.

Abb. 1: Handlungsansätze für ein BGM

[1] Ilmarinen/Tempel, Arbeitsfähigkeit 2010, 2002.
[2] Griefhahn/Golka, Arbeitswelt und Gesundheit, 2006.

2 Klassifizierung BGM, BGF und Abgrenzung zum Arbeitsschutz

Geht es um Maßnahmen zur Mitarbeitergesundheit, werden die Begriffe "Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)" und "Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)" wechselnd genannt, als wären es nur Synonyme. Auch der Arbeits- und Gesundheitsschutz wird in diesem Zusammenhang erwähnt, da dieser sich nicht mehr nur mit dem Thema Sicherheit befasst, sondern präventiver Arbeitsschutz zunehmend auch mit der Gesundheit der Beschäftigten. Trotzdem bleibt der Arbeitsschutz in einer Sonderposition, da er gesetzlich geregelt und verpflichtend durchzuführen ist. BGF und BGM sind dagegen freiwillige Angebote des Unternehmens, auch wenn es viele Überschneidungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz gibt.

Die seit 2012 existierende DIN-Spezifikation zum BGM, nach der sich bis September 2020 Unternehmen zertifizieren lassen konnten,[1] führt allgemeingültige Definitionen für BGF und BGM auf:

Demnach umfasst BGF "… [alle] Maßnahmen des Betriebes unter Beteiligung der Organisationsmitglieder zur Stärkung ihrer Gesundheitskompetenzen sowie Maßnahmen zur Gestaltung gesundheitsförderlicher Bedingungen (Verhalten und Verhältnisse), zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden im Betrieb sowie zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit".

BGM wird dagegen definiert als "… systematische sowie nachhaltige Schaffung und Gestaltung von gesundheitsförderlichen Strukturen und Prozessen einschließlich der Befähigung der Organisationsmitglieder zu einem eigenverantwortlichen, gesundheitsbewussten Verhalten".

Es wird deutlich, dass BGM ein System darstellt und als Managementaufgabe zu sehen ist, vergleichbar dem Arbeitsschutz-, Qualitäts- und Umweltmanagement. Je nach Organisationsstruktur eines Unternehmens ist das BGM ein eigener Bereich oder ist einem anderen Bereich an- oder untergliedert, z. B. dem Arbeits- und Gesundheitsschutz. Primär ist BGM in der Startphase in der Personalabteilung verortet, da sic...

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