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Alkohole

Dipl.-Biol. Bettina Huck
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Zusammenfassung

 
Begriff

Alkohole (chemische Bezeichnung: Alkanole) sind Verbindungen mit einer oder mehreren Hydroxy-Gruppen. Alkohole sind flüssig oder fest sowie leicht entzündbar und schnell und vollständig biologisch abbaubar. Als Diole werden Alkohole mit 2, als Triole mit 3 Hydroxy-Gruppen bezeichnet, ab 4 Hydroxy-Gruppen spricht man von sog. Polyolen. Alkohole sind u. a. Ausgangsstoffe für die Herstellung zahlreicher chemischer Produkte.

 
Gesetze, Vorschriften und Rechtsprechung

Es gelten folgende Regelungen:

  • Arbeitsschutzgesetz
  • Gefahrstoffverordnung
  • Betriebssicherheitsverordnung
  • TRGS 900 "Grenzwerte"
  • TA Luft
  • DGUV-R 113-001 "Explosionsschutz-Regeln"
  • DGUV-R 101-018 "Umgang mit Reinigungs- und Pflegemitteln"
  • DGUV-I 213-032 "Gefahrstoffe im Gesundheitsdienst"

1 Anwendungen und wichtige Vertreter

Alkohole finden breite Anwendung v. a. als

  • Ausgangsstoff zur Herstellung zahlreicher chemischer Produkte, z. B. Formaldehyd, Essigsäure sowie Essigsäureethylester als Geruchs- und Geschmacksstoff für die Lebensmittel- und Parfümindustrie,
  • Lösemittel
  • Bestandteil von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln bzw. Desinfektionsreinigern (antimikrobielle Wirkung, d. h. Alkohole töten Bakterien, Pilze, einige Viren).

Ethanol ist der bekannteste Vertreter, er ist in alkoholischen Getränken enthalten (Trinkalkohol) und wird auch als Weingeist oder Spiritus bezeichnet. Weitere häufig verwendete Alkohole sind v. a. Methanol, Butanol, Propanol und Glycerin (vgl. Tab. 1).

 
Anwendung Verwendete Alkohole
Ausgangsstoff für Synthesen Methanol
Lösemittel verschiedene Alkohole
Fette, Öle, Harze Ethanol, Propanol
Farben und Lacke, z. B. Kunstharz-, Nitro- oder Holzlacke Ethanol, Butanol, Propanol
Verdünnungen Ethanol, Butanol
Duftstoffe in Parfüms Ethanol
Arzneimittel, Pestizide Ethanol, Propanol
Reiniger und Desinfektionsreiniger, z. B. für den Einsatz im Krankenhaus: v. a. zur Haut- und Händedesinfektion sowie zur Schnelldesinfektion kleinerer Flächen Ethanol, Propanol (Alkoholanteil in Desinfektionsmitteln meist 70–80 %)
Kaltreiniger (Werkstätten) Ethanol, Propanol, Butanol
Kraftstoff oder Additiv (Bestandteil/Zusatz)

Ethanol (Bioethanol), E85 enthält 85 % Ethanol;

Methanol (auch zur Herstellung von Biodiesel)
Hautcreme (als Feuchtigkeitsspender) Glycerin
Komponente von Polyurethan(PU)-Systemen Polyalkohole (Polyole)
Konservierungsmittel Ethanol
Frostschutzmittel Ethylenglycol, Methanol

Tab. 1: Anwendungsbereiche von Alkohol

2 Gefahren

Die Art der Gefährdungen für Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten hängt vom verwendeten Alkohol bzw. – bei Gemischen – von deren Anteilen im verwendeten Produkt ab.

2.1 Gesundheitsgefahren

Hauptaufnahmewege sind die Atemwege. Mögliche Gesundheitsgefährdungen beim Umgang mit Alkoholen sind:

  • Reizung von Atemwegen, Magen-Darm-Trakt, Augen und Haut;
  • vorübergehende Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit;
  • Erbrechen, Erregungszustände, Herzrhythmusstörung, Leberschaden, Nervenschaden, Augenschaden, Nierenschaden bzw. Blutbildveränderungen.
 
Wichtig

Erste Hilfe bei Methanolvergiftung

Das Verschlucken geringer Mengen Methanol kann lebensbedrohlich sein. Beschwerden können auch erst nach Stunden oder Tagen auftreten. Eine Methanolvergiftung bekämpft man durch Gabe von Ethanol (z. B. hochprozentige Spirituosen). Dabei bindet Ethanol wesentlich besser an das alkoholabbauende Enzym als Methanol, der Abbau zu gesundheitsschädlichem Formaldehyd wird verhindert und Methanol wird ausgeschieden.

2.2 Brand- und Explosionsgefahr

Dämpfe sind schwerer als Luft und bilden mit Luft eine explosionsfähige Atmosphäre.

3 Maßnahmen

3.1 Technische Maßnahmen

Für den Umgang mit Alkoholen gilt v. a.:

  • Bildung von Dämpfen und Nebeln sowie Verspritzen beim Ab- und Umfüllen vermeiden;
  • Arbeiten bei Frischluftzufuhr, vor allem im Bodenbereich, da Dämpfe schwerer sind als Luft;
  • auftretende Dämpfe direkt an der Entstehungs- oder Austrittstelle absaugen;
  • ggf. technische Lüftung;
  • ggf. in geschlossenen Anlagen arbeiten;
  • ggf. Abluftreinigung.

Maßnahmen zum Brand- und Explosionsschutz, u. a.:

  • von Zündquellen (auch elektrische Geräte ohne Ex-Schutz) fernhalten, nicht rauchen, offene Flammen vermeiden, kriechende Dämpfe können in größerer Entfernung zur Entzündung führen;
  • Schlag und Reibung vermeiden;
  • nur explosionsgeschützte und funkenfreie Werkzeuge verwenden.
 
Achtung

Alkoholhaltige Desinfektionsmittel zur Flächendesinfektion im Gesundheitsdienst

In Desinfektionsmitteln enthaltene Alkohole sind leicht flüchtig, Arbeitsplatzgrenzwerte dürfen nicht überschritten werden. Flächendesinfektion soll daher auf kleine Flächen begrenzt werden. Für die Anwendung in Einrichtungen des Gesundheitsdienstes gilt z. B. (DGUV-I 213-032):

Zitat

Zur Flächendesinfektion dürfen alkoholische Desinfektionsmittel nur verwendet werden,

  • wenn eine schnell wirkende Desinfektion notwendig ist und
  • ein Ersatzstoff oder -verfahren nicht zur Verfügung steht.

Es dürfen in Arbeitsräumen nur Flächen von 1–2 m² alkoholisch desinfiziert werden, da sonst die gesundheitsbasierten AGWs überschritten werden können. Unter diesen Bedingungen können gleichzeitig auch explosionsfähige Konzentrationen von Alkoholen vermieden werden.

Eine Übersi...

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