Umsatzrückgänge im Hotel- und Gaststättengeschäft

Monatelang liefen Weiterbildung und Tagungen im virtuellen Modus ab. Erst allmählich finden Veranstaltungen wieder vor Ort statt. Einbußen wie diese trafen das Hotel- und Gaststättengeschäft besonders hart. Das zeigt der aktuelle Zahlenspiegel des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands.

Der Umsatzrückgang im deutschen Gastgewerbe von Januar bis Juni 2021 betrug real 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2020, wie das statistische Bundesamt veröffentlichte. Verglichen mit den Zahlen aus dem Prä-Coronajahr 2019 fällt die Einbuße noch heftiger aus. 

Coronapandemie belastet Gastgewerbe extrem

Bezogen auf das Jahr 2019 verzeichnete das Gastgewerbe sogar 60,1 Prozent weniger Umsatz. "Die Zahlen verdeutlichen die verheerenden Auswirkungen der Coronapandemie. Seit Pandemiebeginn im März 2020 bis Mai 2021 befand sich unsere Branche insgesamt neun Monate im Lockdown", erklärt Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Der Umsatzverlust von März 2020 bis Juni 2021 im Vergleich zu 2019 beträgt im Gastgewerbe real 64,7 Milliarden Euro.

Beherbergungsbranche besonders stark betroffen

Überdurchschnittlich hoch fallen die Einbußen in der Beherbergungsbranche aus. Laut der offiziellen Statistik lag der Umsatz bei den Hotels von Januar bis Juni 2021 erneut real 50,1 Prozent (nominal 49,6 Prozent) unter dem Vorjahreswert. Die Anzahl der Übernachtungen von Ausländern sank dabei fast doppelt so stark als die der Inländer. Insgesamt gab es einen Rückgang von 34,8 Prozent der Übernachtungen. In der Gastronomie sank der Umsatz im ersten Halbjahr 2021 real um 32,6 (nominal 29,6 Prozent). Bei den Caterern ging der Umsatz das zweite Jahr in Folge zurück, real um 19,1 Prozent (nominal 16,5 Prozent). 

Leichter Aufwind, nicht-touristische Betriebe kämpfen weiter

Überall treten allmählich Corona-Lockerungen ein. Doch die Lage der nicht-touristisch geprägten Betriebe stellt sich weiter angespannt dar. "Große Veranstaltungen, Messen und Kongresse finden erst seit kurzem wieder statt", so Zöllick. "Business- und Tagungshotels, Eventcaterer sowie Clubs und Diskotheken beklagen weiterhin erhebliche Umsatzeinbußen."

Beim touristischen Gastgewerbe verbessert sich die Lage. Dank der Lockerungen und der gestiegenen touristischen Nachfrage geht es im Gastgewerbe ab dem Sommer wieder aufwärts. Zöllick betonte: "Die Einbußen haben sich in den letzten Wochen deutlich abgeschwächt. Im Gastgewerbe wächst die Zuversicht." 

Der Dehoga-Zahlenspiegel wird quartalsweise herausgegeben, basierend auf der monatlichen Konjunkturerhebung des Statistischen Bundesamtes. Die Daten geben einen Überblick zur aktuellen Umsatz- und Beschäftigtenentwicklung im Gastgewerbe. Einen detaillierten Überblick zu den aktuellen Zahlen finden Sie hier.


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