Psychologische Sicherheit im Arbeitsalltag: Tipps

Die scheinbar kleinen Gesten, abwertenden Blicke und beiläufigen Kommentare - sie können sich auf unser Gefühl von Sicherheit auswirken. Fünf Tipps, um eine Sensibilität für die eigenen Verhaltensweisen zu entwickeln und die psychologische Sicherheit in der Arbeitswelt zu fördern.

Während des Meetings verdreht jemand die Augen und seufzt, wenn eine andere Person das Wort ergreift. Vermeintlich kleine Gesten wie diese können dazu führen, dass sich Menschen unsicher oder unwohl fühlen - was wiederum die Qualität der Kommunikation und der Zusammenarbeit beeinträchtigen kann.

Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, solche Verhaltensweisen bewusst wahrzunehmen, sei es bei uns selbst oder bei anderen. So können die Teammitglieder zu einer positiven Veränderung beitragen.

Psychologische Sicherheit fördert Teamerfolg

Psychologische Sicherheit ist kein abstraktes Konzept, das nur in bestimmten Situationen relevant ist. Sie ist ein Schlüssel für persönliches Wachstum, die Dynamik in Teams und das Gedeihen von Organisationen. Wenn alle Mitglieder sich der eigenen Handlungen bewusst werden, kann eine Kultur der Offenheit, des Vertrauens und der gegenseitigen Anerkennung entstehen.

Damit trägt psychologische Sicherheit zum Erfolg von Teams und Organisationen bei. Wenn Teammitglieder sich sicher fühlen, ihre Meinungen und Ideen zu äußern, steigt die Kreativität, die Zusammenarbeit und letztendlich die Leistungsfähigkeit des Teams. 

Tipp 1: Aktives Zuhören fördern

Eine der grundlegenden Voraussetzungen für psychologische Sicherheit ist aktives Zuhören. Ermutigen Sie andere Teammitglieder, aufmerksam zuzuhören, wenn jemand spricht, und zeigen Sie durch Körpersprache und verbale Bestätigungen, dass ihre Meinungen wertgeschätzt werden. Dies schafft eine Atmosphäre des Respekts und der Anerkennung.

Tipp 2: Fehler als Chancen betrachten

In vielen Teams sind Fehler und Misserfolge angstbehaftet. Um die psychologische Sicherheit zu erhöhen, sollte das Team Fehler als Lernmöglichkeiten betrachten. Führungskräfte sollten deutlich machen, dass Fehler akzeptiert werden und dass die daraus gewonnenen Erkenntnisse wertvoll sind. Dies ermutigt Teammitglieder, Risiken einzugehen und innovative Lösungen vorzuschlagen.

Tipp 3: Ein inklusives Umfeld schaffen

Inklusion bedeutet, dass alle Teammitglieder die Möglichkeit haben, sich aktiv einzubringen. Es ist die Aufgabe von Führungskräfte sicherzustellen, dass in Meetings niemand übersehen oder unterbrochen wird. Auch leisere Stimmen sollten Raum erhalten, um sich zu äußern. Es braucht die Wertschätzung für die Vielfalt der Meinungen und Perspektiven.

Tipp 4: Konstruktives Feedback fördern

Feedback ist entscheidend für die persönliche und berufliche Entwicklung. Führungskräfte sollten Teammitglieder ermutigen, konstruktives Feedback zu geben und zu empfangen. Dies sollte in einer respektvollen und hilfreichen Weise erfolgen, um Missverständnisse zu vermeiden. Wenn Teammitglieder wissen, dass sie Unterstützung erhalten, um sich zu verbessern, steigert dies die psychologische Sicherheit.

Tipp 5: Teamziele klar kommunizieren

Eine klare Kommunikation der Teamziele und -erwartungen ist von entscheidender Bedeutung. Wenn Teammitglieder verstehen, was von ihnen erwartet wird und wie ihre Arbeit zum Gesamterfolg beiträgt, fühlen sie sich sicherer und engagierter. Regelmäßige Updates und offene Diskussionen über Fortschritte und Herausforderungen tragen zur Transparenz bei.


Buchtipp: Diese fünf Tipps stammen aus dem Buch "Psychologische Sicherheit. Entwicklungselixier für persönliches Wachstum, Teams und Organisationen" von Birgit Schumacher, 1. Auflage Business Village 2023.


Das könnte Sie auch interessieren:

Psychologische Sicherheit: Erfolgsfaktor für Teamerfolg jenseits der Teamzusammensetzung

Interview zur psychologischen Sicherheit mit Harvard-Professorin Amy C. Edmondson

Kolumne: Sind Sie in Ihrem Team der Clown oder das Alpha-Tier?


Schlagworte zum Thema:  Teamarbeit, Mitarbeiterführung