Langsamer ist gesünder
Die Berufsgenossenschaft für Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) wollte es genauer wissen. Nehmen die Belastungen durch Vibrationen ab, wenn die Fahrzeuge nicht mit voller Geschwindigkeit fahren? Und wenn ja, wie groß ist der Unterschied?
Im Durchschnitt 20 Prozent weniger Vibrationsbelastungen
Um durchschnittlich 20 Prozent verringert sich die Belastung auf den Körper. Ein Ergebnis, das für eine Drosselung und somit für weniger Vibrationsbelastung und ein geringeres Risiko von Wirbelsäulenerkrankungen spricht.
In drei Betrieben der Fleischwirtschaft wurden die Messungen durchgeführt. Jeweils vier Gabelstapler und vier Elektroameisen von zwei Herstellern wurden um rund drei Stundenkilometer gedrosselt bzw. ungedrosselt bewertet. Sie waren ausschließlich im Innenraum im Einsatz.
Fahrverhalten und Bodenbelag spielen mit eine Rolle
Die Schwingungsbelastung reduzierte sich zwischen 0 und 30 Prozent, durchschnittlich um 20 Prozent. Die unterschiedlichen Werte sind darauf zurückzuführen, dass nicht im Labor sondern in der Praxis gemessen wurde. Die Ergebnisse hängen unter anderem von folgenden Bedingungen ab:
Bodenbelag,
Streckenlänge des Fahrwegs,
Lastgewicht des Transportgutes sowie
Fahrverhalten des Fahrers.
Geschwindigkeit entsprechend der örtlichen Gegebenheiten drosseln
Die BGN empfiehlt eine angemessene Drosselung der Geschwindigkeit, also beispielsweise auf zehn Stundenkilometer. Das entspricht auch dem Tempolimit auf vielen Betriebsgeländen. Zu langsam fahren bringt weder weniger Schwingungen noch lohnt sich der Warentransport, wenn er zu lange dauert. Deshalb gilt:
Die Geschwindigkeit den örtlichen Gegebenheiten anpassen.
Bedenken, dass eine Drosselung der Fahrgeschwindigkeit auch die Hubleistung vermindern kann.
Am besten die Möglichkeiten der Drosselung mit dem Fahrzeughersteller abklären.
Noch ein Vorteil: Grenzwert der Tagesvibrationsexposition bleibt unterschritten
Gedrosselte Gabelstapler und Elektroameisen senken die Unfallzahlen und Schadensmeldungen. Durch die geringere Vibration nimmt zudem das Risiko einer Wirbelsäulenerkrankung für den Fahrer ab. Und: Der Tagesvibrationsexpositionswert A(8) wird bei der Langsamfahrt unterschritten. Deshalb sind keine zusätzlichen Maßnahmen notwendig, um Gefahren durch Vibrationen zu vermeiden bzw. zu verringern.
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