ESRS G1: Detailbetrachtung aus Sicht der Beschaffung bzw. des Einkaufs

Der European Sustainability Reporting Standard (ESRS) G1 verpflichtet Unternehmen zur umfassenden Offenlegung ihrer Governance-Strukturen – von der Unternehmenskultur über die Gestaltung von Lieferantenbeziehungen bis hin zur Korruptionsprävention, Lobbytätigkeit und verantwortungsvollen Zahlungspraktiken. Für den Einkauf bedeutet dies eine strategische Erweiterung seines Wirkungsbereichs. Als zentrale Schnittstelle zur Lieferkette ist er maßgeblich daran beteiligt, Integrität, Transparenz und ethisches Verhalten im Unternehmen zu verankern und nach außen sichtbar zu machen. Ob durch faire Vergabeverfahren, die Integration ethischer Standards in Lieferverträge oder den Aufbau belastbarer Hinweisgebersysteme – der Einkauf wird zum operativen Träger einer guten Unternehmensführung. Der Beitrag analysiert die sechs Teilstandards des ESRS G1 aus Einkaufsperspektive, beleuchtet die Auswirkungen des EU-Omnibus-Pakets und leitet praxisnahe Empfehlungen für eine glaubwürdige und wirksame Governance in der Beschaffung ab.

Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD), Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), European Sustainability Reporting Standards (ESRS), ESRS 2 – General Disclosures und Governance Angaben, ESRS 2 GOV-1 – Die Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane, ESRS 2 IRO-1 – Beschreibung des Verfahrens zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen, ESRS G1 – Unternehmenspolitik, ESRS G1-1 – Strategien des Unternehmens zum Management und zur Verbesserung der Unternehmenspolitik und -kultur, ESRS G1-2 – Management der Beziehungen zu Lieferanten, ESRS G1-3 – Verhinderung und Aufdeckung von Korruption und Bestechung, ESRS G1-4 – Vorfälle in Bezug auf Korru...