Eine Untersuchung in Deutschland fand heraus, dass Mobbingbetroffene zunächst mit erhöhter Leistung reagieren. Bei weiteren Schikanen lässt diese allerdings immer mehr nach. Irgendwann ist der Punkt erreicht, dass nur noch nach Anweisung gearbeitet wird: die "innere Kündigung" ist eingetreten und der "freiwillige" Austritt aus dem Unternehmen nur noch eine Frage der Zeit. Im Rahmen einer Studie in Schweden begründeten 60 % der Befragten ihre Kündigung mit Unbehagen oder Schikane am Arbeitsplatz.[1]

Mobbing verursacht Kosten im Unternehmen u. a. durch

  • Störungen in der Produktion,
  • Fehler und Mängel in der Qualität,
  • zusätzliche Löhne für Aushilfskräfte,
  • Versetzungen, Kündigungen und Einarbeitungen,
  • Verlust von qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie
  • Imageschäden bei Kunden und in der Öffentlichkeit.

Neben dem menschlichen Leid entstehen für das Unternehmen hohe Kosten z. B. durch Minderleistung, Fehlzeiten und Fluktuation. Mobbingbetroffene fehlen häufig wegen psychosomatischer Beschwerden oder um vor der belastenden Situation zu fliehen. Laut der Gewerkschaft Verdi sind in Deutschland rund 1,8 Mio. Erwerbstätige von Mobbing betroffen. Ein Fehltag kostet ein Unternehmen rund 400 EUR. Schätzungen gehen davon aus, dass der Produktionsausfall wegen Mobbing rund 12,5 Mrd. EUR beträgt (Mobbing-Report). Der Deutsche Gewerkschaftsbund beziffert den mobbingbedingten wirtschaftlichen Schaden auf jährlich 15 bis 25 Mrd. EUR.

Mobbing belastet aber auch die Gesellschaft finanziell. So müssen Kranken- und Rentenversicherungsträger für medizinische Heilverfahren, Medikamente, Psychotherapien, Kuren und Rehabilitationsmaßnahmen aufkommen. Hohe Ausgaben entstehen außerdem durch Arbeitslosigkeit, Erwerbsunfähigkeit und Frühverrentung. Nach Schätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft beträgt der volkswirtschaftliche Schaden jährlich mindestens 50 Mrd. EUR.

[1] Dr. Martin Resch vom Institut für Arbeitspsychologie und Arbeitspädagogik (IAP) in einer DGB-Information.

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