Zusammenfassung

 
Überblick

Dieser Beitrag zeigt Ihnen Ansatzpunkte für die Nutzung von modernen digitalen und nicht-digitalen Ansätzen für das Management Ihres Unternehmens. Damit können konkrete Maßnahmen abgeleitet werden, die zu Vorteilen für die Umwelt, für die Zusammenarbeit und für das Ergebnis eines Unternehmens führen. Die Handlungsmöglichkeiten konzentrieren sich auf die Bereiche Digitalisierung und Nachhaltigkeit, New Work: flexibel und gesund sowie zeitgemäße Weiterbildung. Die Maßnahmen können unabhängig von der Größe des Unternehmens umgesetzt werden. Für eine bessere Lesbarkeit wird auf die Verwendung von weiblicher und männlicher Form in diesem Beitrag verzichtet.

1 Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Während die Digitalisierung im engeren Sinne die Transformation von analogen Informationen in digitale Daten bezeichnet, steht der Begriff im weiteren Sinne für die Anwendung von modernen Technologien der Informations- und Kommunikationstechnik (unter Einbezug von digitalen Daten).

 
Wichtig

Chancen der Digitalisierung

Die neuen Technologien ermöglichen die Weiterentwicklung oder sogar teilweise Digitalisierung der bestehenden Geschäftsmodelle des Unternehmens.

In einem zeitgemäßen Verständnis wird die nachhaltige Entwicklung eines Unternehmens durch technologische Lösungen aus der Nutzung von Informations- und Telekommunikationstechnologien unterstützt. Die Digitalisierung ermöglicht neue Ansätze, die über die Möglichkeiten von analogen Maßnahmen hinausgehen. Während sich analoge Ansätze wie das Energiesparen, die Wahl von ökologischeren Verkehrsmitteln oder die Beschaffung von ressourcensparenden Geräten lohnen können, liegt der Vorteil von digitalen Ansätzen häufig in der Radikalität ihrer Wirkung. Nachfolgende Tabelle zeigt einige relevante Beispiele von digitalen Maßnahmen sowie ihre Umweltwirkung und ihre wirtschaftliche Wirkung.

 
Bereich Beispiel Umweltwirkung Wirtschaftliche Wirkung
Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung Digitaler Versand und Empfang von Rechnungen Deutliche Ressourceneinsparung Einsparung durch beschleunigte Verbuchung bzw. schnelleren Rechnungsversand, sichere elektronische Ablage
Dokumentenmanagement Digitalisierung von Dokumenten Ressourceneinsparung durch entfallende Kopien Einsparung von Druck- und Suchkosten, Durchsuchbarkeit vieler Dokumente, sichere elektronische Ablage
Dokumentenversand Nutzung von Cloud-Services oder E-Mail-Versand Deutliche Ressourceneinsparung Einsparung von Druck- und Versandkosten
Weiterbildung Nutzung von e-Learning-Angeboten am Arbeitsplatz Deutliche Ressourceneinsparung, kein Reisebedarf Einsparung von Reise- und Übernachtungskosten, hohe Aktualität des Wissens
Wissensmanagement Zugriff auf Fachinformationsdatenbanken Ressourceneinsparung Einsparung durch beschleunigte Prozessbearbeitung
Dezentrales Arbeiten Angebot von Home-Office oder Mobile Work Ressourceneinsparung, weniger Reisetätigkeit Stärkung der Mitarbeiterbindung durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Energieeffizienz am Arbeitsplatz Nutzung von smarten Thermostaten (je Büro) und Bewegungsmeldern Energieeinsparungen Minderung der Energiekosten

Tab. 1: Beispiele für digitale Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen

Inwieweit die Digitalisierung auch Vorteile für den sozialen Zusammenhalt liefert, bleibt abzuwarten. Den Vorteilen der damit neu geschaffenen Arbeitsplätze und der Automatisierung von Routineaufgaben zur Entlastung von Beschäftigten stehen der mögliche Arbeitsplatzabbau und eine zunehmende Anonymisierung von Dienstleistungen gegenüber. Bei personenbezogenen Dienstleistungen (wie z. B. Unternehmensberatung) wird die Digitalisierung auch weiterhin eine nur untergeordnete Rolle spielen. Jedenfalls wird die Pflege und der Aufbau von Kundenbeziehungen ein wichtiger Erfolgsfaktor bleiben.

2 Lean Management als Grundlage

Die Basis für die Digitalisierung im Unternehmen ist ein klares Verständnis der Prozesse. Dabei sollte sich die Unternehmensführung bewusst sein, welche Prozesse bzw. Tätigkeiten wertschöpfend sind und welche nicht. Bei nicht wertschöpfenden Tätigkeiten sollte die Notwendigkeit untersucht werden. Prozesse, die nicht notwendig sind sollten eliminiert werden, notwendige nicht wertschöpfende Tätigkeiten optimiert.[1] Die Minimierung von Verschwendung ähnelt dabei den Ansätzen für eine Verbesserung der Ressourceneffizienz. Das Lean Management zielt auf die Vermeidung von 7 Arten der Verschwendung ab:[2]

  • Überproduktion,
  • Warten,
  • Transport,
  • Bestände (Lager),
  • unnötige Bewegung, Nacharbeit und
  • Defekte.

Zu vermeiden sind auch unnötiger Ressourcenbedarf sowie unnötige Abfälle bzw. Gefahrstoffe und Emissionen. Die Beachtung von Ansätzen des Lean Management hilft bei der Aufdeckung von Potenzialen für die digitale Verbesserung der Prozessabläufe. Verbesserungsmöglichkeiten liegen z. B. in der Digitalisierung von Prozessschritten, der Nutzung von neuer Software, der Vermeidung von Schnittstellen, der Automatisierung von Schnittstellen oder im Einsatz von neuer Hardware.

[1] Vgl. Reichert/Cito/Barjasic, Lean & Green: Best Practice, 2018, S. 29 f.
[2]...

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