Bei der Berechnung der Maschinenstunden gehen Sie wie folgt vor:

  • Greifen Sie auf das Schema zur Berechnung der Arbeitsstunden zurück. Von den Kalendertagen ziehen Sie Wochenenden und Feiertage sowie Urlaubszeiten ab, wenn Sie Ihren Betrieb schließen. Ansonsten können Ihre Maschinen auch während der Urlaubszeit laufen. Bei Maschinen gibt es noch andere Gründe für planbare Stillstandszeiten, z. B. Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Am Ende erhalten Sie die Tage, die eine Maschine in Ihrem Betrieb pro Jahr laufen kann. Im Beispiel 248 Tage.
  • Dann geben Sie die normale Arbeits- bzw. Laufzeit pro Schicht an, z. B. 8 Stunden.
  • Multiplizieren Sie Schichten pro Tag mit den zuvor ermittelten Tagen. So erhalten Sie die maximale Kapazität pro Maschine und Jahr.
 
Hinweis

Arbeitsstunden als absoluten Wert ohne Schichtbezug

Alternativ können Sie an Stelle der Schicht einfach die Arbeitsstunden eingeben, etwa 10 Stunden, wenn Ihre tägliche Arbeitszeit so hoch ist und Sie nicht im Schichtbetrieb arbeiten. Im Beispiel werden 8 Stunden pro Tag geleistet, und so ergibt sich eine Kapazität pro Jahr von 1.984 Stunden.

  • Die Kapazität müssen Sie um ungeplante bzw. schwer planbare und teilweise individuelle Stillstandszeiten, z. B. für Reparaturen, Wartung, Instandhaltung oder Umrüstungen, korrigieren. Meist müssen Sie diesen Wert schätzen. Setzen Sie zunächst z. B. 15 % als durchschnittliche Stillstandszeiten an, und prüfen Sie, ob diese realistisch sind. Erfassen Sie die Stillstandszeiten je Maschine über einen bestimmten Zeitraum und korrigieren den Wert bei Bedarf.
 
Praxis-Tipp

Stillstände wegen Wartung, Reparaturen, Umrüsten und Auftragsmangel berücksichtigen

Zudem kann es vorkommen, dass Sie nicht alle Maschinen ständig bzw. gleich intensiv nutzen. Auch das sollten Sie berücksichtigen. Im Excel-Tool Maschinenstundensatzkalkulation haben Sie die Möglichkeit, einen individuellen Maschinenstundensatz für bis zu 6 Maschinen zu berechnen. Fragen Sie sich, ob Sie jede Maschine täglich die maximal mögliche Zeit nutzen, oder ob Sie Maschinen haben, die Sie z. B. nur an 2 oder 3 Tagen in der Woche benötigen. Nutzen Sie z. B. eine Maschine an 2 Tagen in der Woche nicht, sind dies 40 % der möglichen Laufzeit. Erhöhen Sie in diesem Fall den Prozentsatz für die Ausfallzeiten auf 40 %. Auch hier genügt es, wenn Sie die Laufzeit schätzen.

 
Berechnungsschema
  Kalendertage   365,0
- Samstage   52,0
- Sonntage   52,0
- Feiertage   8,0
- Urlaubszeiten (nur, wenn Betrieb geschlossen ist)   0,0
- Planbare/geplante Stillstandstage/Jahr (z. B. Wartung, Instandhaltung)   5,0
- Sonstige planbare/geplanten Stillstandstage (z. B. Tag der offenen Tür)   2,0
= Mögliche Laufzeit pro Jahr in Tagen   248,0
  Stunden pro Schicht (Alternativ: Laufzeit in Stunden pro Tag)   8,0
× Anzahl Schichten/Tag   1,0
= Maximal mögliche Kapazität pro Jahr und Maschine   1.984,0
       
  Maschine 1–4    
- durchschnittliche ungeplante Stillstandszeiten (z. B. Reparaturen, Rüstzeiten) 15 % 298
  Laufzeit Maschine   1.686
  Maschine 5    
  durchschnittliche ungeplante Stillstandszeiten (z. B. Reparaturen, Rüstzeiten) 40 % 794
  Laufzeit Maschine   1.190

Tab. 4: Berechnung der Maschinenstunden

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