• Wird am Ende der Laufzeit das Fahrzeug zurückgegeben und dadurch das Restdarlehen getilgt, liegt darin eine Veräußerung des Fahrzeugs, bei der Umsatzsteuer anfällt.
  • Entsteht bei der Rückgabe des Fahrzeugs ein Gewinn, muss dieser versteuert werden.
  • Die Übernahme des Fahrzeugs nach der Leasinglaufzeit zum Restwert ist ein Erwerb, der den Vorsteuerabzug ermöglicht. Das ist bei der Tilgung des Restdarlehens nicht der Fall.

Konsequenz: Die Rückgabe eines Fahrzeugs am Ende der Finanzierungslaufzeit ist steuerlich anders als das Leasing zu behandeln, selbst wenn sich diese Form der Finanzierung und das Finanzierungsleasing ähnlich sind.

 
Achtung

Eckpunkte der Fremdfinanzierung

Bei einer Fremdfinanzierung wird der Pkw gekauft, d. h.

  • der Erwerber wird Eigentümer und
  • weist den Pkw mit den Anschaffungskosten in der Bilanz aus,
  • schreibt den Pkw über die amtliche Nutzungsdauer von 6 Jahren ab und
  • zieht die Zinsaufwendungen als Betriebsausgaben ab.
 
Praxis-Beispiel

Buchung der Zinsen für ein Darlehen zur Anschaffung eines Firmenwagens

Herr Huber hatte einen Firmenwagen angeschafft. Die Anschaffungskosten des Firmenwagens haben 30.000 EUR zuzüglich 19 % =5.700 EUR Umsatzsteuer betragen. Herr Huber hat ein Finanzierungsangebot, das eine Laufzeit von 3 Jahren hat, angenommen. Weil er die Vorsteuer in Höhe von 5.700 EUR gegenüber dem Finanzamt geltend machen kann, finanziert er nur den Nettobetrag (Anschaffungskosten) von 30.000 EUR. Zusätzlich hat Herr Huber vereinbart, dass er das Darlehen in den 3 Jahren nicht in voller Höhe zurückzahlt, sondern nur in Höhe von 10.000 EUR. Da er über die Bank des Autoherstellers finanziert, zahlt er nur 1,5 % Zinsen.

Herr Huber hat – vertraglich vereinbart – nach 3 Jahren die Wahl. Er kann

  • das Darlehen mit einer Schlussrate von 20.000 EUR tilgen oder
  • das Fahrzeug zum garantierten Betrag von 20.000 EUR zurückgeben und
  • damit das Restdarlehen tilgen.

Das Fahrzeug wurde am 1.7.03 an Herrn Huber ausgeliefert (= Zulassungsdatum). Der Darlehensbetrag von 30.000 EUR wurde ihm von der Bank des Autoherstellers zum 1.7.03 belastet und er zahlte den Betrag von 5.700 EUR von seinem Bankkonto.[1]

Bei der vereinbarten Laufzeit des Darlehens von 36 Monaten beträgt die monatliche Rate 309,20 EUR. Die Raten sind ab dem 1.8.03 monatlich zum Beginn eines jeden Monats zu zahlen. Die Zinsen während der Gesamtlaufzeit des Darlehens betragen 1.131,24 EUR. Im Jahr 03 zahlt Herr Huber noch 2.129,18 EUR. Darin sind die Zinsen mit 184,72 EUR enthalten.

Herr Huber hat die jeweiligen Raten auf das Darlehenskonto gebucht. Am Ende der Darlehenslaufzeit im Jahr 04 sieht das Darlehenskonto wie folgt aus:

Darlehensentwicklung:

 
Anschaffung 03 30.000 Darlehen
- Zahlung : 2.596,50 Raten
  =27.403,50
+ 184,47 EUR Zins
30.12.03 = 27.584,97
Stand am 1.1.06: 21.944,38 EUR
Zahlungen 06: 2.129,18 EUR
Zwischensumme 19.815,20 EUR
Zinsen 06: 184,72 EUR
Darlehensstand am Ende 19.999,92 EUR

Das Darlehen ist dann am 30.6.06 um den Betrag der Zinsen zu niedrig ausgewiesen. Herr Huber bucht daher nach Ablauf des Jahres (spätestens im Rahmen des Jahresabschlusses) die Zinsen auf das entsprechende Aufwandskonto um.

Buchungsvorschlag: Zusammenfassung aller in 06 gezahlten Raten

 
Konto SKR 03/04 Soll Kontenbezeichnung Betrag Konto SKR 03/04 Haben Kontenbezeichnung Betrag
0660/3180 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Teilzahlungsverträgen 2.129,18 1200/1800 Bank 2.129,18
 
Konto SKR 03 Soll Kontenbezeichnung Betrag Konto SKR 03 Haben Kontenbezeichnung Betrag
2126/7326 Zinsen zur Finanzierung des Anlagevermögens 184,72 0660/3180 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Teilzahlungsverträgen 184,72

Damit ist jetzt das Darlehnskonto auf dem aktuellen Stand. Nach diesen Buchungen weist das Konto "Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Teilzahlungsverträgen" einen Stand von 19.999,92 EUR aus. Die Rückgabe des Pkw ist noch unberücksichtigt. Diese Rückgabe ist jedoch als Veräußerung zu werten.

[1] Der Buchungsvorgang war in 01 genauso zu buchen, wie im Eingangsbeispiel.

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