Dr. Matthias Michael Nelde, Prof. Dr. Reinhold Hölscher
Neben dem Wissen um die Notation ist eine weitere wichtige Differenzierung zwischen Kassakurs und Terminkurs vorzunehmen.
Bei betragsmäßig offenen Positionen ist ein Unternehmen einem Devisenkursrisiko ausgesetzt. Das Kursrisiko besteht darin, dass sich der Devisenkurs bis zum Fälligkeitszeitpunkt ungünstig entwickeln kann. Dieses Risiko kann mithilfe von Termingeschäften beseitigt werden, die eine Festlegung des für die Abwicklung des zukünftig fälligen Geschäfts gültigen Devisenkurses schon zum heutigen Zeitpunkt vornehmen. Der Kassakurs ist der an einem bestimmten Handelstag gültige Wechselkurs und wird auch mit dem englischen Begriff "Spotrate" bezeichnet. Der für ein zukünftiges Geschäft gültige Devisenkurs wird als Terminkurs bezeichnet. Der Terminkurs ist somit derjenige Wechselkurs, der für eine heute schon vereinbarte, aber erst in der Zukunft abzuwickelnde Währungstransaktion gilt. In Informationsquellen werden häufig nur Terminkurse für bestimmte standardisierte Laufzeiten (z. B. 3 und 6 Monate) veröffentlicht.
Terminkurs und Kassakurs einer Währung sind normalerweise nicht identisch, sondern weichen voneinander ab. Stimmen Termin- und Kassakurs überein, liegt eine sog. Parität vor. Die Differenz zwischen Kassakurs und Terminkurs wiederum wird als Swapsatz bezeichnet, der Swapsatz kann dabei positiv oder negativ sein. Ausschlaggebend für die Höhe der Swapsätze sind neben dem aktuellen Kassakurs insbesondere Zinsunterschiede zwischen den beteiligten Währungsräumen. Die Swapsätze verhindern dabei, dass Marktteilnehmer durch reine Währungsumschichtungen sichere Zinsgewinne erzielen können.
Verkauft ein Unternehmen bspw. per Kasse eine Währung, für die ein im Vergleich zur Heimatwährung höheres Zinsniveau gilt, und kauft es diesen Fremdwährungsbetrag gleichzeitig pe...