Hannemann/Biewer/Kocatepe/Zaruk/Weigl, MaRisk Anlage 16 ... / Liquiditätsreserven – neues Untermodul BTR 3.2

Die Anforderung angemessener Liquiditätsreserven für Liquiditätsengpässe ist für sich genommen nicht neu und auch schon in der aktuellen Fassung der MaRisk enthalten (Erläuterung zu BTR 3 Tz. 5). Aufgrund der Konvergenzarbeiten von CEBS ("Guidelines on Liquidity Buffers") ergeben sich allerdings künftig deutlich detailliertere Vorgaben hinsichtlich der quantitativen und qualitativen Bemessung dieser Reserven. Diesen Vorgaben habe ich mit einem neuen Untermodul Rechnung getragen, in dem entsprechende Anforderungen – inhaltlich deckungsgleich zu denen des CEBS-Papiers – formuliert sind. Die Erfahrungen der Finanzkrise, wonach insbesondere solche Institute besonders anfällig auf Liquiditätsengpässe reagieren, die sich in signifikantem Umfang über die Kapitalmärkte refinanzieren, haben mich dazu bewogen, diesbezügliche Anforderungen ausschließlich auf kapitalmarktorientierte Institute zu beschränken. Die Masse der Institute ist somit davon nicht betroffen. Die allgemeinen Anforderungen, die sich nun im Untermodul BTR 3.1 befinden, sind selbstverständlich weiterhin von allen Instituten zu beachten.

Weitere Änderungen und Ergänzungen finden sich u. a. im AT 4.3.1, im BTO 2.2.2 sowie im BTR 4. Ihnen ist gemein, dass sie den Gedanken der Betrugsprävention stärker betonen. Gerade dieses Thema ist aktuell – auch aufgrund einschlägiger Fälle in der Praxis – stärker in die Diskussion gerückt. Ausfluss dieser Diskussion ist das oben erwähnte CEBS-Papier "Guidelines on the management of operational risk in market-related activities" (CP 35). Da die meisten der dort angeführten Anforderungen ohnehin schon in den aktuellen MaRisk verankert waren, hält sich an dieser Stelle der Anpassungsbedarf jedoch in Grenzen.

Ich bitte alle Verbände, der Deutschen Bundesbank und der BaFin Stellungnahm...