Anzinger/Oser/Schlotter, Rechnungslegung und Prüfung der ... / b) Marktpreis auf einem aktiven Markt (Mark-to-Market-Bewertung)

Rz. 405

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Die Bewertung mit dem Marktpreis lässt zwei unterschiedliche Ansätze zu. Zum einen kann ein weiter Marktpreisbegriff, welcher die Wertermittlung mittels Preisbildungsmethoden zulässt, zugrunde gelegt werden. Zum anderen kann ein enger Marktpreisbegriff, welcher streng auf einen aktiven Markt abstellt, Grundlage der Wertermittlung sein. Der Bezug auf einen aktiven Markt kann als notwendiges Kriterium für die Absicht, aus kurzfristigen Preisschwankungen Gewinne generieren zu wollen, angesehen werden (vgl. Löw/Torabian, Kreditwesen 2008, 609; zur Ermittlung auch Hiller, DStZ 2016, 199, 202 f.; Scharpf/Schaber/Märkl in HdR, § 255 Rz. 429 ff. [11/2016]). Außerdem stellt ein "aktiver Markt" die beste, real vorhandene Annäherung an den im Modell häufig unterstellten vollkommenen Markt dar (vgl. Ballwieser/Küting/Schildbach, BFuP 2004, 535, zur Abgrenzung von aktiven und nicht-aktiven Märkten vgl. Goldschmidt/Weigel, WPg. 2009, 192, 194 ff.).

Rz. 406

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Eine Legaldefinition des "aktiven Marktes" findet sich nicht, der Gesetzesbegründung zum BilMoG ist jedoch zu entnehmen: "Der Marktpreis kann als an einem aktiven Markt ermittelt angesehen werden, wenn er an einer Börse, von einem Händler, von einem Broker, von einer Branchengruppe, von einem Preisberechnungsservice oder von einer Aufsichtsbehörde leicht und regelmäßig erhältlich ist und auf aktuellen und regelmäßig auftretenden Markttransaktionen zwischen unabhängigen Dritten beruht. Das Vorhandensein öffentlich notierter Marktpreise ist der bestmögliche objektive Hinweis für den beizulegenden Zeitwert" (BR-Drucks. 344/08, 132; Böcking/Dreisbach/Gros, DK 2008, 207, 210). Diese Definition muss in allen Punkten kumulativ erfüllt sein, um von einem aktiven Markt ausgehen zu können. Damit wäre zw...