Wirtschaftliche Notlage im Verein – was tun? / 2 Eine Notlage kommt nicht aus heiterem Himmel – Risiken als Vorzeichen der wirtschaftlichen Notlage

Es gibt so gut wie keine Notlagen von Vereinen, die so zufällig auftreten, dass sie real "aus heiterem Himmel" kommen. Daraus folgt, dass man in einem Verein, der sich wirtschaftlich betätigt, grundsätzlich sensibel sein Umfeld und seine Entwicklung im Blick behalten muss. Selbst das Wegbrechen von Zuschüssen oder der Rückzug eines Gönners geschieht in der Regel nicht ohne vorherige Signale. Wichtig ist, diese zu erkennen und ernst zu nehmen. Es hat bislang noch keinem Verein geholfen, darauf zu hoffen, dass alles nicht so schlimm kommt, wie es sich andeutet.

Alle direkt im wirtschaftlichen Bereich angesiedelten Handlungen des Vereins bergen das Risiko, Notlagen auszulösen. Dies gilt grundsätzlich für alle Vereine, wobei die Gefahrenmomente zunehmen, je kleiner der Anteil der selbst zu steuernden Einnahmen – also der Beiträge – ausfällt. Je mehr Projektgelder, Sponsoring- und Fundraising-Einnahmen in den Haushalt fließen, desto mehr ist die Existenz des Vereins von der Zuverlässigkeit und Stetigkeit dieses Geldflusses abhängig.

Diese Übersicht kann natürlich nur ganz grobe Anhaltspunkte geben. Machen die Beitragseinnahmen zum Beispiel mehr als 75 % aus und bestehen die Ausgaben zu mehr als 75 % aus feststehenden Verpflichtungen (etwa Ratenzahlungen, Gehältern, Versicherungsprämien), so kann auch der Wegfall eines kleineren Spenders massive Auswirkungen auf die Liquidität des Vereins haben. Die Deckung der restlichen 25 % der Ausgaben gerät darüber ins Wackeln.

Selbst auf mehrere Jahre geschlossene Verträge, zum Beispiel für die Unterstützung eines Projektes, können keine 100 %ig...