Gewinnerin DVCT Coaching und Training Award 2023

Alljährlich zeichnet der Deutsche Verband für Coaching und Training (DVCT) drei neue Konzepte aus, die den sogenannten "Rütteltest" der Fachexperten in der Vorrunde überstanden haben. Im Finale müssen die Bewerber noch eine Fachjury und das stimmberechtigte Publikum überzeugen. Dies ist in diesem Jahr Manuela Lentzsch mit ihrem "hundegestützten Coaching" am besten gelungen.

Die Award-Gewinnerin 2023, Manuela Lentzsch, betonte auf der Preisverleihung: "Der Hund bietet im Coaching eine zusätzliche, hochsensible Reflexionsfläche, sodass der Coaching-Prozess von schnellen Erfolgen profitiert." Dabei bezog sie sich auf grundsätzliche Forschungsarbeiten, die dem Einsatz von Hunden in einer Psychotherapie eine hohe Wirksamkeit bescheinigen. "Durch den Kontakt mit Hunden wird das Wohlfühlhormon Oxytocin ausgeschüttet. Das verstärkt die soziale Aufmerksamkeit, reduziert Stress und aktiviert das Belohnungssystem. Hunde eröffnen mit ihrem Wesen einen dynamischen, vielschichtigen und kreativen Lernraum."

Ziel des Coachings ist es nicht, einem Hund Kommandos wie Sitz oder Platz beizubringen. Vielmehr geht es um das Erleben des eigenen Verhaltens und das sofortige Erkennen eines Veränderungspotenzials. Durch die Übungen sollen unbewusste Verhaltensweisen oder Gedankenmuster aufgedeckt werden. Diese geben im anschließenden Reflexionsgespräch wichtige Anhaltspunkte für den weiteren persönlichen Coachingweg. Auf Grundlage dessen geht dann das Coaching individuell weiter.

Glückstraining für Jugendliche gelobt

Im Rahmen der DVCT-Veranstaltung wurden auch die zwei Konzepte der beiden anderen Finalteilnehmerinnen als "Qualifiziertes Produkt" ausgezeichnet. Zum einen wurde die Schulleiterin Silke Dorn für ihr Glückstraining mit Schulkindern ("Das Glück zieht in die Schule ein") gelobt. Sie hat einen "Glücks-Unterricht" als Wahlkurs an ihrer Schule eingeführt. Die Pädagogin, die während der Coronapandemie eine Ausbildung zum systemischen Coach absolvierte, setzt in ihrem Kurs alles daran, dass junge Menschen resilienter auf Rückschläge reagieren können. Gelehrt und eingeübt wurden Coaching-Techniken wie das Dankbarkeitstagebuch, das Refraiming (zum Beispiel das Umdeuten von Fehlern zu Lernchancen) oder das bewusste Erleben von Genussmomenten mit allen fünf Sinnen. Dorn ist sich sicher: "Glück hält Einzug in den Schulbetrieb, denn Glück ist lernbar."

Neuer Test soll Wirtschaft menschlicher machen

Ein weiteres "Qualifiziertes Produkt" stammt von Juniper Britta Ranglack aus Kaltenborn in Rheinland-Pfalz. Sie hat den neuartigen Test To'powomani vorgestellt, der die Arbeitswelt menschlicher machen soll. Ranglack hat den Test zu Persönlichkeitsmerkmalen aus der Entwicklungspsychologie und speziell aus der Bindungstheorie sowie aus körpertherapeutischen Ansätzen abgeleitet. Der Produktname soll anzeigen, dass es sich um eine "topographische Landkarte der Identitäten" handelt. Die Basis dieses Konzepts beruht auf der Annahme, dass die Menschen von einer von sechs verschiedenen (Verhaltens-)Inseln stammen – auch wenn grundsätzlich alle etwas von allen Inseln in sich tragen. Der Unterschied zu anderen Konzepten besteht darin, dass es eine zusätzliche, sehr große Insel des Seins gibt, auf der sich alle zurückziehen können, um die eigenen Verhaltensmuster gelassen infrage zu stellen und mögliche Alternativen zu erforschen.


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