Die Pauschbeträge für unentgeltliche Wertabgaben (Sachentnahmen für den Eigenverbrauch) 2024 wurden vom Bundesministerium für Finanzen (BMF) veröffentlicht.
Eigenverbrauch 2024
Drei Fachbegriffe mit derselben Bedeutung: Die Sachentnahmen werden auch als Eigenverbrauch bzw. unentgeltliche Wertabgaben bezeichnet.
Das Bundesfinanzministerium veröffentlicht jedes Jahr die neuen Werte, die für private Sachentnahmen pauschal angesetzt werden können.
Grundsätze, die für unentgeltliche Wertabgaben gelten
Bei den Pauschbeträgen für unentgeltliche Wertabgaben (Sachentnahmen) ist zu beachten:
- Die Pauschbeträge für unentgeltliche Wertabgaben werden auf der Grundlage der vom Statistischen Bundesamt ermittelten Aufwendungen privater Haushalte für Nahrungsmittel und Getränke festgesetzt.
- Sie beruhen auf Erfahrungswerten und bieten dem Steuerpflichtigen die Möglichkeit, die Warenentnahmen monatlich pauschal zu verbuchen. Sie entbinden ihn damit von der Aufzeichnung einer Vielzahl von Einzelentnahmen (§ 148 Satz 1 Abgabenordnung).
- Diese Regelung dient der Vereinfachung und lässt keine Zu- und Abschläge zur Anpassung an die individuellen Verhältnisse (z. B. individuelle persönliche Ess- oder Trinkgewohnheiten, Krankheit oder Urlaub) zu. Werden Betriebe jedoch nachweislich auf Grund einer landesrechtlichen Verordnung, einer kommunalen Allgemeinverfügung oder einer behördlichen Anweisung vollständig geschlossen, kann in diesen Fällen ein zeitanteiliger Ansatz der Pauschbeträge erfolgen.
- Der jeweilige Pauschbetrag stellt einen Jahreswert für eine Person dar. Für Kinder bis zum vollendeten 2. Lebensjahr entfällt der Ansatz eines Pauschbetrages. Bis zum vollendeten 12. Lebensjahr ist die Hälfte des jeweiligen Wertes anzusetzen.
- Die pauschalen Werte berücksichtigen im jeweiligen Gewerbezweig das allgemein übliche Warensortiment für Nahrungsmittel und Getränke. Unentgeltliche Wertabgaben, die weder Nahrungsmittel noch Getränke (z. B. Tabakwaren, Bekleidungsstücke, Elektrogeräte, Sonderposten) sind, müssen einzeln aufgezeichnet werden.
- Bei gemischten Betrieben (Fleischerei/Metzgerei oder Bäckerei mit Lebensmittelangebot oder Gaststätten) ist nur der jeweils höhere Pauschbetrag der entsprechenden Gewerbeklasse anzusetzen.
Gewerbezweig | Jahreswert für eine Person ohne Umsatzsteuer 1. Januar bis 31. Dezember 2024 | ||
Ermäßigter Steuersatz | Voller Steuersatz | Insgesamt | |
Bäckerei | 1.605 EUR | 206 EUR | 1.811 EUR |
Fleischerei/Metzgerei | 1.429 EUR | 545 EUR | 1.974 EUR |
Gaststätten aller Art | |||
a) mit Abgabe von kalten Speisen | 1.399 EUR | 1.016 EUR | 2.415 EUR |
b) mit Abgabe von kalten und warmen Speisen | 2.253 EUR | 1.723 EUR | 3.976 EUR |
Getränkeeinzelhandel | 118 EUR | 266 EUR | 384 EUR |
Café und Konditorei | 1.547 EUR | 575 EUR | 2.122 EUR |
Milch, Milcherzeugnisse, Fettwaren und Eier (Eh.) | 693 EUR | 0 EUR | 693 EUR |
Nahrungs- und Genussmittel (Eh.) | 1.340 EUR | 354 EUR | 1.694 EUR |
Obst, Gemüse, Südfrüchte und Kartoffeln (Eh.) | 369 EUR | 162 EUR | 531 EUR |
s. auch BMF, Schreiben v. 12.2.2024, IV D 3 - S 1547/19/10001 :005
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