Zusammenfassung

 
Überblick

Dieser Beitrag vermittelt Ihnen praxisnahes Wissen zur Steigerung der Energieeffizienz in Ihrem Unternehmen. Dabei wird von einem Anlagenbestand ausgegangen der saniert werden soll. Auf eine Neuplanung wird nicht eingegangen.

Investitionen in Energieeffizienz sind für die meisten Unternehmen ein business case. Die ROIs bewegen sich bei regelungstechnischen Maßnahmen häufig im Monatsbereich, bei prozessualen Verbesserungen meist unter 5 Jahren und bei Investitionen bspw. in PV um die 10 Jahre.

Durch die mit einer Effizienzsteigerung einhergehende Reduktion der (Stück-) Kosten bekommt das Thema eine strategische Komponente und positioniert ihr Unternehmen gegenüber den Mitbewerbern am Markt.

Auch unter Marketingaspekten (sowohl im Personal- als auch Produktmarketing) wird Energieeffizienz und die Reduktion der mit dem Energieverbrauch verbundenen CO2e Emissionen immer wertvoller.

Der Beitrag zeigt zu den einzelnen Querschnittstechnologien Handlungsoptionen zur Effizienzsteigerung auf. Die Handlungsoptionen sind pragmatisch dargestellt und können teilweise selbst oder durch eigene Haustechniker umgesetzt werden. Für größere und komplexere Maßnahmen, die beispielsweise eine tiefergehende Planung erfordern, werden die nächsten Schritte aufgezeigt.

 

1 Energieeffizienz im Unternehmen durch Maßnahmen steigern

Energieeffizienz dreht sich ausdrücklich nicht um Verzicht oder Einschränkung, sondern darum, wie ein mindestens gleichbleibendes oder besseres Ergebnis mit verringertem Energie- und damit Kosteneinsatz erreicht werden kann. Am plakativen Beispiel der Beleuchtung: Es wird nicht dunkler, sondern es wird weniger Strom die gleiche Helligkeit bereitgestellt.

Der Aufbau des Beitrags

Der Beitrag ist nach den Querschnittstechnologien:

  • Beleuchtung
  • Wärme
  • Kälte
  • Druckluft
  • Pumpen und el. Motoren
  • Lüftung
  • Mobilität und
  • Kaltwasser

unterteilt.

Die Bedeutung der Investitionsgrade

In jedem der Kapitel werden Handlungsmöglichkeiten (Maßnahmen) beschrieben. Die Maßnahmen sind nach ihrem Investitionsgrad in "nicht-investiv", "gering-investiv" und "investiv" unterteilt. Die Unterteilung bedeutet folgendes:[1]

  • nicht-investive Maßnahmen: Hier handelt es sich meist um organisatorische Maßnahmen (z. B. Änderung der Raumbelegung) oder um regelungstechnische Maßnahmen (z. B. Einstellung der Heizzeiten). Auch für diese Maßnahmen fallen Aufwendungen in Form von Arbeitszeit an, jedoch sind diese gering und können im Rahmen der üblichen Tätigkeiten der Haustechniker angesehen werden, sodass die Maßnahmen als "nicht-investiv" deklariert werden.
  • Gering-investive Maßnahmen: Hierbei handelt es sich um kleinere Anschaffungen (bspw. Heizkörperthermostat, Zeitschaltuhr, einzelne Leuchtmittel), für die in der Regel keine Freigabe von übergeordneter Stelle erforderlich ist und keine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung durchgeführt werden muss. Die Sinnhaftigkeit der Anschaffung ergibt sich in der Regel aus dem allgemeinen Wissen und logischem Handeln.
  • Investive Maßnahmen: Hierbei handelt es sich um Investitionsentscheidungen, die typischerweise auf Geschäftsführungsebene genehmigt werden müssen (bspw. Installation einer PV Anlage, Gebäudedämmung). Charakteristisch ist, dass es verschiedene technische Lösungsvarianten gibt, die durch Wirtschaftlichkeitsberechnungen miteinander verglichen werden müssen. Meistens werden hierfür Energieberater und Ingenieurbüros unterstützend tätig.

Die Handlungsmöglichkeiten sind praktisch beschrieben, sodass diese direkt (v.a. bei nicht-investiven Maßnahmen) umgesetzt werden können, um schnelle Erfolge zu erzielen. Falls die Maßnahmen typischerweise nicht direkt durch eigenes Personal umgesetzt werden, wird erklärt, welche nächsten Schritte im Prozess sinnvoll sind, um die Maßnahme umzusetzen.

[1] Das beschriebene ist der Versuch einer allgemeinen Kategorisierung der Maßnahmen und kann in speziellen Fällen sicherlich abweichen.

2 Die Effizienzmaßnahmen nach Bereichen

2.1 Beleuchtung

Einer der in jedem Unternehmen vorhandenen Energieverbraucher ist die Beleuchtung. Die Einflussparameter auf den Energieverbrauch sind

  • Die Leuchtdauer und
  • die installierte Lichtleistung.

In der Regel ist die Optimierung der Leuchtdauer im nicht-bzw. gering-investivem und die Optimierung der Leistung im investivem Bereich angesiedelt. Die Umsetzungsdauer von Effizienzmaßnahmen verhalt sich i. d. R. zu Gunsten der Optimierung der Leuchtdauern.

Nachfolgend wird auf folgende Optimierungsmöglichkeiten eingegangen.

2.1.1 Notwendige Leuchtdauer

Durch die Reduktion der Leuchtdauer werden sowohl die Energiekosten reduziert, als auch die Wartung- und Instandsetzungskosten und die damit verbundenen Arbeitszeiten, da die Leuchtmittel weniger häufig ausgetauscht werden müssen.

Folgende generelle Möglichkeiten der Leuchtdauerreduktion kommen dabei in Betracht

  • Präsenzmelder und Zeitsteuerungen
  • Bedarfsgerechte Beleuchtung und Optimierung der manuellen Schaltung

Präsenzmelder [gering-investiv]

Präsenzmelder haben im Unterschied zu Bewegungsmeldern einen höhere Erfassungsgenauigkeit und erfassen auch kleinste Bewegungen (z. B. das Tippen auf der Tastatur). Zudem sind sie technisch besser für die Anwendung in Rä...

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Sustainability Office. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge