Rz. 83

Für die Angabe der Emissionen in Wasser sind die in Rz 22 definierten Stoffe zu berücksichtigen und in Tonnen oder Kilogramm anzugeben. Die Angabe der Emissionen in Wasser ist auch in der Offenlegungsverordnung gefordert. Hiernach sind die Emissionen in Wasser anzugeben in der Messeinheit "Tonnen Emissionen in Wasser, die von den Unternehmen, in die investiert wird, pro investierter Million EUR verursacht werden, ausgedrückt als gewichteter Durchschnitt"[1]. Die Angabe der Wasseremissionen unterstützt daher den Informationsbedarf von Finanzmarktteilnehmern, die der Offenlegungsverordnung unterliegen.

 

Rz. 84

Auch wenn die GRI Standards das Thema "Wasser und Abwasser" berücksichtigen, gibt es keine konkreten Angabepflichten bzgl. Emissionen in Wasser und der in den ESRS berücksichtigten Stoffe. Jedoch gibt es weitere Nachhaltigkeitsberichterstattungsinitiativen, die Emissionen in Wasser berücksichtigen, wie z. B. die planet metrics des WEF. Diese regen an, dass Unternehmen, v. a. Unternehmen mit wesentlichen landwirtschaftlichen Tätigkeiten oder mit solchen Tätigkeiten entlang ihrer Wertschöpfungskette, die Verschmutzung durch Stickstoff, Phosphat und Kalium im verwendeten Dünger offenlegen. Auch die Auswirkungen auf Verschmutzung von Wasser durch Schwermetalle und andere Giftstoffe und insbes. deren finanzielle Auswirkungen sollen offengelegt werden. Als Quellen für diese Kennzahlen werden weitere Initiativen wie SASB, Natural Capital Protocol, die ISO-Norm 14008 und die Value Balancing Alliance genannt (Rz 18).[2]

 

Praxis-Beispiel BASF – Emissionen in das Wasser

"An BASF-Produktionsstandorten leiteten wir im Jahr 2022 insgesamt 1.400 Millionen Kubikmeter Wasser ab (2021: 1.503). Davon kamen 163 Millionen Kubikmeter Abwasser aus der Produktion. Im Jahr 2022 betrugen die Stickstoffemissionen in das Wasser 2.600 Tonnen (2021: 3.000). Über Abwässer wurden rund 10.600 Tonnen organische Stoffe emittiert (2021: 12.500). Unsere Abwässer enthielten 16 Tonnen Schwermetalle (2021: 17). Die Phosphoremissionen betrugen 240 Tonnen (2021: 340)."[3]

 
  2020 2021 2022
Organische Stoffe (1.000 Tonnen) 11,5 12,5 10,6
Stickstoff (1.000 Tonnen) 2,9 3,0 2,6
Schwermetalle (Tonnen) 22 17 16

Tab. 9: Kennzahlen bzgl. Emissionen in das Wasser von BASF[4]

[1] Delegierte VO 2022/1288/EU, ABl. EU v. 25.7.2022, L 196/43.
[2] Vgl. WEF, Planet metrics – Water pollution, www.weforum.org/stakeholdercapitalism/our-metrics, Abruf 25.4.2024.
[3] Modifiziert entnommen BASF SE, BASF-Bericht 2022, S. 146.

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