Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen
Dieter Pfab, Umweltbeauftragter des LSWB, hatte im Namen der Akademie für Umwelt, Gesundheit und nachhaltige Entwicklung gGmbH eingeladen, um sich dem Thema "Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen" von verschiedenen Seiten zu nähern – und gute Ansätze aus verschiedenen Bereichen zusammenzubringen. So mancher anwesende Steuerberater mag sich also gewundert haben, dass beispielweise an einem der Stände, die rund um die Teilnehmerplätze aufgebaut waren, drei waschechte Schornsteinfeger mit Informationen aufwarteten.
Launiger Beginn beim Get-together
Die Teilnehmer ließen sich schon vor Beginn des offiziellen Teils von dem Biodiversitätsprojekt der AUGE inspirieren, denn beim lockeren Talk bei wunderbar herbstlichen Temperaturen ging es um Autobatterien, die mehr speichern und weniger kosten als herkömmliche Speicher für Solarenergie in privaten Häusern. Warum das so ist? "Keine Ahnung."
Grußworte des LSWB
Zur Eröffnung wurde in den Grußworten u. a. davon gesprochen, für die Kanzleien mit Nachhaltigkeit Wertschöpfung zu generieren. Das Steuerberater-Wissen solle zum Wohle der Mandanten genutzt werden. Interessant war auch, dass, neben Fachkräftemangel und Digitalisierung, Nachhaltigkeit zu den aktuell wichtigsten Themen zählt, wie das Ergebnis einer Studie zur Wirtschaftsstrukturanalyse aus der Umfrage in der Region bei Betrieben hervorbrachte.
Das Netzwerk des LSWB
Im Anschluss referierte WP Stefan Dreßler über die Funktion des LSWB Social Media Netzwerkes und welche Chancen für den Berufsstand Kommunikation und Kooperation zwischen Beratern und Experten im Netzwerk des LSWB bieten. Ziel sollte es sein, die bestehenden Netzwerke (z. B. Xing, facebook, …) zu vernetzen. Dreßler sprach von einer Multiplattform-Welt. Außerdem sollte Nachhaltigkeit langfristig gedacht werden, immer schon für die kommende Generation. Zu Abschluss seines Vortrags stellte er die Frage, wo das Wissen in den Kanzleien liege, um dann auszuführen, dass ein QM-System gelebt werden müsse, um das Wissen in der Kanzlei zu bewahren. Das QM-System sei dabei wie ein Schwamm: Wissen wird hineingegeben und bei Bedarf kann es daraus auch wieder entnommen werden. Denn, so sein Fazit, eine Kanzlei, die Wissen speichert, ist etwas wert, kann also verkauft oder vererbt werden.
Der Weg zur werthaltigen Kanzlei mit Revolution:Q
Anschließend wurde das Unterstützungskonzept des LSWB durch Bernd Koch und Robert Hebler vorgestellt: Revolution:Q ist eine Initiative von 6 Steuerberaterverbänden, an der aktuell rund 170 Kanzleien aus diesen Verbänden mitwirken. Der Weg zur werthaltigen Kanzlei beginnt immer mit dem ersten Schritt, und genau hier liege das Umsetzungsproblem, so Hebler. Viele Kanzleien wüssten nicht, wie dieser zu machen sei, und genau da setzt Revolution:Q an, ein Managementsystem auf Excel-Basis, das ein QM-System nach ISO 9001 und ein UM-System nach ISO 14001 abbildet und somit am Ende des Prozesses eine Zertifizierung bedeutet. Diese sei sehr wichtig, da sie einer Anerkennung von externer, neutraler Stelle entspricht, und somit insbesondere für Mitarbeiter wertvoll ist, weniger nach außen zu den Mandanten. Man hat etwas erfolgreich zu Ende gebracht, und darauf könne man stolz sein. Zum Abschluss seines Vortrags plädierte Hebler für das Berufsrechtliche Handbuch, das er als "klasse" bezeichnete. Es unterstütze das Compliance-Management in der Kanzlei und Insbesondere seien die Inhalte auch nachhaltig.
Gemeinschaftsprojekt – Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen
In einer lockeren Runde mit Steuerberatern, Experten und Unternehmen wurden dann die wirtschaftlichen Vorteile durch Ressourceneffizienz und Management diskutiert. Direkte und indirekte ökonomische und ökologische Auswirkungen auf Kanzlei und Mandanten wurden gemeinsam erarbeitet, und eine Umweltbilanz am Beispiel einer Steuerkanzlei aufgestellt. Insbesondere ging es um die Ressource "Mensch" und die Motivation der Mitarbeiter, sich beim Thema Nachhaltigkeit aktiv zu beteiligen.
Chancen für ein nachhaltiges Unternehmen am Beispiel Gastronomie
Per Video wurde Ernst Miller zugeschaltet, der mit den Anwesenden einen Ausflug in die Gastronomie unternahm. Auch er sprach davon, die Mitarbeiter aktiv einzubinden, wenn es um Nachhaltigkeit geht, die er in die Bereiche ökonomisch, ökologisch und sozial aufteilte. "Jeder Einzelne kann mindestens 20 % der Energie einsparen" ist Miller überzeugt. Ressourceneffizienz „at its best“ sozusagen. Auch er sprach sich für den Erwerb von Siegeln und Zertifikaten aus, allerdings hinsichtlich der positiven Wirkung nach außen zu den Kunden. Kundenorientierung sei ohnehin essenziell wichtig, aber ebenso Führung, die mittel- und langfristige Strategien entwickeln muss sowie eben das Einbeziehen aller handelnden Personen – nur als Team könne man zukunftsorientiert und nachhaltig wirtschaften. Als positives Beispiel führte er die Umweltbilanz des Veranstaltungsorts, des Stockerhofes, an.
Nachhaltig Sanieren und Bauen – Heizen ohne Öl und Gas
Spannend, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise, waren auch die Ausführungen der bayerischen Architektenkammer, der auch auf Kooperationsmöglichkeiten zwischen Architektenkammer und LSWB einging.
Abschlussrunde – Netzwerker, verbindet Euch
Launig wie der Tag begonnen hatte, endete er auch mit einer fachlich fundierten Abschlussrunde mit Vertretern der beteiligen Verbände und Berufsorganisationen, u. a. Evi Weichenrieder, Leiterin der Nachhaltigkeitskommunikation der Firma HIPP OHG, Claus Fesel, Leiter Nachhaltigkeit und Umwelt der DATEV e.G., sowie Steuerberatern und weiteren Experten. Sie diskutierten insbesondere über eine Verbände und Organisationen übergreifende Kooperation und die Zusammenarbeit für eine ressourcenschonende Wirtschaftsform.
Eine gute Nachricht zum Schluss: Der Termin für den nächsten Nachhaltigkeitstag steht bereits fest, es ist der 22.6.2023.
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