Auch wenn noch viel technologische Entwicklung und Weiterentwicklung von branchenspezifischen Steuerberatungslösungen notwendig ist, sollte der aktuelle Stand der KI-Technologie keinesfalls unterschätzt werden. KI-Experten beschreiben, dass wir uns in einer doppelt exponentiellen Entwicklung befinden, die nicht nur durch die softwareseitige Entwicklung von KI vorangetrieben wird, sondern auch durch immer leistungsfähigere Hardware beschleunigt wird. Das aktuelle ChatGPT4-Modell wurde z. B. noch auf Hardware entwickelt, die mehrere Monate für die Berechnung benötigte. Derzeit werden Rechenzentren gebaut und sind bereits in Betrieb, deren Leistungsfähigkeit es erlauben würde, ein mit ChatGPT4 vergleichbares Modell innerhalb weniger Tage zu berechnen. Umgekehrt werden bereits heute generative KI-Technologien eingesetzt, um neue Mikrochips zu entwickeln, mit denen wiederum KI-Technologien softwareseitig effizienter weiterentwickelt werden können.

Neben diesen technologischen Faktoren spielen auch wirtschaftliche eine Rolle: So haben sich die Investitionen in KI-Technologien im vergangenen Jahr weltweit verdoppelt. Und wo investiert wird, entstehen auch schneller Technologien und vor allem praxistaugliche Lösungen und Werkzeuge.

 
Praxis-Beispiel

Immer schnellere Entwicklung

Einige Beispiele, die die zu erwartende immer schnellere Entwicklung untermauern:

  • Vor einigen Jahren gab es die ersten Supercomputer mit einer Rechenleistung von mehr als einem Exaflop. Diese wurden damals noch als nationale Großprojekte von einzelnen Ländern entwickelt. Heute gibt es mehrere Rechenzentren, die z. B. von Microsoft, Google oder anderen privaten Unternehmen betrieben werden und diese und höhere Rechenleistungen anbieten. In Deutschland gibt es z. B. das Forschungszentrum Jülich, das Forschern und Unternehmen den Zugang zu einem Rechenzentrum dieser Größenordnung ermöglicht, um die eigene KI-Forschung voranzutreiben.
  • OpenAI als Entwickler von ChatGPT hat sich zu einem der weltweit führenden Unternehmen im Bereich KI entwickelt. Im Jahr 2023 gibt es bereits 2 Mio. Softwareentwickler, die Datenschnittstellen (APIs) und Werkzeuge von OpenAI für ihre eigene Softwareentwicklung nutzen. Entsprechend dieser weltweiten Kapazität werden sich die im privaten und geschäftlichen Alltag nutzbaren KI-Anwendungen innovativ weiterentwickeln.
  • Mitte 2023 wird es bereits mehr als 6.000 Softwareanwendungen geben, die die APIs von OpenAI nutzen.
  • Arbeitsminister Hubertus Heil äußerte 2023, dass es 2035 keinen Job mehr ohne KI-Beteiligung geben werde. Für einen Staatsminister in einem Land, das in den letzten 20 Jahren deutlich hinter der weltweiten Digitalisierung hinterherzuhinken scheint, ist das ein starkes politisches Statement.
  • Neben den großen Tech-Playern Microsoft, Google, Open AI, Meta, Amazon, Tesla sowie in Europa aufstrebenden Startups wie Mistral AI (Frankreich), DeepL und Aleph Alpha (Deutschland), die aus der Perspektive eigener wirtschaftlicher Interessen Milliardenprojekte vorantreiben, gibt es eine weltweit große und wachsende Open-Source-Gemeinschaft von Forschern und privaten Anwendern, die ebenfalls KI-Technologie im Bereich der Large Language Models vorantreiben. Meta unterstützt den Open Source Gedanken strategisch durch eigene KI-Arbeit. Das bedeutet, dass die Entwicklung von Innovationen nicht nur durch die wirtschaftlichen Interessen großer Unternehmen vorangetrieben wird, sondern auch durch die Entwicklungsmöglichkeiten, die die Open Source Community sieht. Beide Aspekte befruchten sich gegenseitig und beschleunigen die Entwicklung insgesamt.

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