Bei Förderkrediten, die von den Förderinstituten oder Landesförderanstalten als Förderprogramm zur Verfügung gestellt werden, geht der Antragsweg über die Hausbank (Hausbankprinzip).

Es gibt in den Bundesländern verschiedene Förderorganisationen: In Nordrhein-Westfalen z. B. die NRW Bank, in Hamburg die IFBHH, usw. Wenn Sie als Steuerberater auf Bundesebene schauen, gibt es die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder die Landwirtschaftliche Rentenanstalt.

Das bedeutet, dort gibt es verschiedene Förderprogramme als Förderkredit, als Investitionszuschuss, als Innovationsförderung, etc.

Mit dem Förderkredit kann der Mandant zinsgünstige oder tilgungsfreie Kredite beantragen.

Für den Mandanten hat es den Vorteil, dass er oftmals Liquidität "spart" bzw. die Liquidität im Unternehmen länger behalten kann, weil er den Förderkredit nicht sofort zurückzahlen muss bzw. weniger Zinskosten hat. Im Gegensatz zur Hausbank: Wenn der Mandant dort einen (Hausbank-)Kredit beantragt, muss er diesen mit dem nächsten Monatsbeginn oder dem nächsten Monatsende (oder Quartal) beginnen zurückzahlen. Das bedeutet nach Kreditzusage des Hausbankkredites ist die erste Tilgungsrate in einem oder zwei Monaten fällig.

Bei Förderkrediten hingegen gibt es tilgungsfreie Jahre bis zu 10 oder sogar 20 Jahren endfällig. Das ist nicht immer sinnvoll und hat auch etwas mit den Gesamtkreditkosten zu tun, aber sinnvolle tilgungsfreie Anlaufzeiten von 1 bis 3 Jahren sollten genutzt werden. Warum ist das wichtig? Wenn der Mandant ein Investitionsgut anschafft und damit erst mal Geld erwirtschaften muss, ist es natürlich leichter, wenn der Mandant nicht sofort ratierlich zurückzahlen muss. Stattdessen kann der Mandant den Ertrag für eine gewisse Zeit im Unternehmen belassen, den er sonst als Rate für den Kredit an die Hausbank aufbringen müsste.

Bei Förderkrediten kann der Unternehmer durch tilgungsfreie Anlaufjahre Liquidität sparen bzw. sich erhalten. Das heißt, sein Unternehmen wird sicherer, weil mehr Liquidität in seinem Unternehmen verbleibt. Das heißt, egal ob Start-up, Gründung, Expansion, Bestandskauf -, welche Themen es da auch gibt, den Vorteil der Tilgungsfreiheit bekommen die Mandanten überwiegend bei Förderbanken.

Förder(kredit)banken haben auch den Vorteil, dass in den Förderkrediten meistens Haftungsfreistellungen möglich sind. Haftungsfreistellung bedeutet, dass die Bank von der Haftung freigestellt wird. Das hat Vorteile für die Bank des Mandanten und somit wiederum für seine Investition. Nachteil: Bei Haftungsfreistellungen dauert die Förderkreditprüfung länger.

Förderbanken sind den Hausbanken quasi nachgeschaltet bzw. vorgeschaltet (je nach Sichtweise).

Mehr als Förderkredite können die Hausbanken für Ihre Mandanten im Förderkreditgeschäft eigentlich nicht tun, denn alles, was der Mandant über die Hausbank nutzen kann, muss ja zurückgezahlt werden. Das heißt, die klassischen Hausbanken – sei es nun eine Sparkasse, Volksbank, Raiffeisenbank, deutsche Großbank, Privatbank, egal welche – haben eigentlich gar keine Fördermittel als Zuschuss. Diese verwalten die Förderprogramme im Förderkreditgeschäft. Von den über 5.100 Förderprogrammen bekommen Sie über die Hausbank maximal 200 Förderprogramme.

Es liegt an Ihrem Mandanten und seinen Bemühungen, mit der Bank in Kontakt zu treten, um bankengestützte Förderprogramme zu nutzen.

Das Thema Förderkredit ist also immer eine Kombination mit Hausbanken. Nur im Großkreditgeschäft können bei der europäischen Investitionsbank (EIB) große Unternehmen Großkredite ab ca. 50 Mio. EUR auch direkt beantragen.

Auch bei Landesbanken können Förderkredite verwaltet werden bzw. können dort beantragt werden. Es gibt auch Landesbanken, die Förderprogramme mit Zuschüssen verwalten.

Das bedeutet für Ihren Mandanten bzw. sein Vorhaben: Es gibt in den verschiedenen Bundesländern, verschiedene Regularien im Ablauf der Antragstellung.

Es kann aber auch sein, dass vorgelagert noch ein weiteres Prüfszenario des Unternehmens stattfindet. Dieses würde dann eine weitere Förderstelle durchführen.

Jedes Förderprogramm ist somit individuell zu betrachten

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