Betriebliche Altersvorsorge durch Direktversicherung vorteilhaft?

Die Verträge für eine Betriebliche Altersvorsorge sind oft schwer zu durchschauen. Deshalb sollten sich Arbeitnehmer - z. B. vor Abschluss einer Direktversicherung - immer unabhängig beraten lassen. Wichtig ist, was später netto von der Betriebsrente übrig bleibt.

Direktversicherungen sind nach Einschätzung der Tester keinesfalls per se günstiger und transparenter als private Rentenversicherungen oder Riester-Renten. «Öko-Test» verglich 189 Tarife von Direktversicherungen mit Garantieleistung.

Finanzielle Nachteile gegenüber Vorteilen abwägen

Vielen Verbrauchern sei beim Abschluss nicht klar, dass sie bei einer betrieblichen Altersvorsorge - also zum Beispiel einer Direktversicherung - Nachteile haben, die sie bei einer privaten nicht hätten. In manchen Fällen sind die finanziellen Nachteile sogar größer als die Vorteile, die der Versicherte durch die staatliche Förderung hat. Der Vorteil: Pro Jahr können Arbeitnehmer bis zu 4.584 EUR steuerfrei auf das Betriebsrentenkonto einzahlen, 2.784 EUR davon auch sozialabgabenfrei.

Höhere Beiträge im Rentenalter?

Durch den Gehaltsverzicht zahlen Arbeitnehmer allerdings auch weniger in die staatliche Rentenkasse ein und verzichten damit letztlich auf einen Teil der staatlichen Altersrente. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass diejenigen, die eine betriebliche Altersvorsorge erhalten und gesetzlich pflichtversichert sind, im Rentenalter auch höhere Beiträge für die Krankenversicherung zahlen müssen.

Förderung sollte höher sein als Abgabenlast

Bevor sie den Vertrag unterschreiben, sollten sich Verbraucher von ihrem Versicherer deshalb genau vorrechnen lassen, was später netto von der Betriebsrente übrig bleibt, raten die Autoren der Studie. Die Förderung müsse höher als die Abgabenlast sein - sonst lohnt es sich nicht. So ein Ergebnis einer Studie der Autoren des Magazins «Öko-Test».

dpa