Wie die HR-Verbände auf die Corona-Krise reagieren

Die HR-Verbände sind Netzwerke, die persönliche Begegnungen organisieren. Aufgrund der Kontaktsperre ist das derzeit schwierig. Wie reagieren BPM und DGFP mit ihren Veranstaltungsformaten?

Die beiden großen Berufsverbände im Personalwesen, die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP) und der Bundesverband für Personalmanager (BPM), sehen sich als Austausch- und Praxisnetzwerk für Personaler – ein schwieriges Anliegen in Zeiten der Corona-Pandemie und der gebotenen sozialen Distanz.

DGFP schwenkt auf digitale Formate um

Die DGFP hat schnell auf diese Situation reagiert und bietet erste Formate kurzfristig digital an. Dazu gehören der "Hauptstadtdialog" mit Johannes Vogel, dem Sprecher für Arbeitsmarktpolitk der FDP-Bundestagsfraktion, und der Dialog mit Jens Südekum, Professor für Internationale Volkswirtschaftslehre am Insitute for Competition Economics (DICE). Auch drei Veranstaltungen zum Erfahrungsaustausch werden im März und April per Videokonferenz abgehalten. In den letzten Tagen wurden bereits einige Regionaltreffen der Erfahrungsaustausch-Gruppen virtuell durchgeführt. Die DGFP-Jahrestagungen und Kompetenzforen im März, April und Mai hingegen wurden zunächst abgesagt. Die DGFP sucht derzeit nach Ersatzterminen und nach Möglichkeiten, auch diese Formate in den virtuellen Raum zu überführen.

BPM verschiebt Veranstaltungen und bietet Informationen online

Die Reaktion des BPM hingegen wirkte zögerlich: Zunächst wurden sämtliche BPM-Veranstaltungen im März und April verschoben, zu neuen Terminen oder konkreten Alternativen äußerte sich der Verband bislang nicht. Stattdessen folgte zwei Tage später eine allgemein gehaltene Stellungnahme des Präsidiums, in der das Versprechen wiederholt wird, dass der Verband für seine Mitglieder da sei und die Netzwerke "am Laufen" halte.

Moritz Mihm, Leiter der Geschäftsstelle des BPM, sagt zur aktuellen Situation: "Der BPM ist zu jeder Zeit für alle Personaler da, die dringend Hilfe und Aufklärung in personalspezifischen wie auch organisatorischen Fragen benötigen. Das Verbandspräsidium steht aktuell in ständigem Kontakt, um sich gegenseitig zu Best Practices auszutauschen und daraus virtuelle Sessions für die Personaler zu entwickeln." Nach Absage der Veranstaltungen habe man sofort erste Handreichungen "von Personalern für Personaler" entwickelt und auf der BPM-Website zum Download angeboten, außerdem sei eine Aktion mit dem Namen #askBPM geplant. Hier werde das BPM-Präsidium aktuellen Fragen aus der Praxis Rede und Antwort stehen, die Antworten sollen auch für Nicht-Mitglieder auf der Website des BPM veröffentlicht werden. "Tandems, bestehend aus zwei Mitgliedern des Präsidiums, werden im täglichen Wechsel die Fragen beantworten," sagt Mihm zu diesem Vorgehen.

Die wichtigste Entscheidung allerdings steht noch aus: Noch steht der Personalmanagementkongress, das für Juni geplante Großevent, im Terminkalender. "Der Personalmanagementkongress wird in diesem Jahr auf jeden Fall stattfinden. Ob der geplante Termin eingehalten werden kann, hängt aber auch von den behördlichen Anordnungen ab und das können wir so noch nicht absehen", sagt Moritz Mihm.


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