DGNB-Zertifikat

Die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden findet bei der DGNB-Zertifizierung Gebäude im Betrieb gleich in diversen Kriterien Berücksichtigung.

Die Hauptpunkte finden sich im Modul "SCO2-B Nutzerzufriedenheit" unter dem "Kriterium 4 Gesundheit und Wohlbefinden" wider. Zur Erlangung der Punkte sind das Vorhandensein von Gesundheitsangeboten in Form von beispielsweise Fitnessräumen sowie die Förderung der Außenraumqualität notwendig. Ebenso vergibt die DGNB unter dem Punkt "Nutzerzufriedenheit" Bonuspunkte, sofern ausreichende Vorkehrungen auf dem Gelände getroffen wurden, um die Geruchsbelästigung für nichtrauchende Personen am Standort zu minimieren. Zudem achtet die DGNB darauf, dass Feinstaubbelastungen beispielsweise durch Drucker vermieden werden, indem diese unter anderem in ausreichend belüfteten und separaten Räumen stehen. Ebenso im Modul SCO2-B inkludiert werden Angaben zu Angeboten der Familienfreundlichkeit sowie Barrierefreiheit.

Im Modul SCO1-B werden Angaben über die Innenraumqualität eines Gebäudes gemacht. Hier werden Messdaten sowie konkrete Umsetzungs- und Optimierungsmaßnahmen zum thermischen Komfort, zur Luftfeuchte sowie zur Luftgüte gemacht.

Im Modul SCO3-B "Mobilität" werden Förderungsmaßnahmen für nachhaltige und gesundheitsfördernde Mobilität erfragt. Hierzu zählen unter anderem das Vorhandensein von ausreichend vielen Fahrradstellplätzen sowie entsprechende Dusch-/ Umkleide-/Aufbewahrungsmöglichkeiten.

Des Weiteren sind im Rahmen der Kategorie "ECO2-B Risikomanagement und Werterhalt" unter dem Indikator "4.3 Gefährdung am Standort" Angaben über die "Einstufung Gefährdung Luftqualität", "Einstufung Gefährdung Radon" sowie "Einstufung Gefährdungsstufe Außenlärm" vorzunehmen.

Im Modul "ECO3-B Beschaffung und Bewirtschaftung" ist zudem unter dem Punkt "1.1 Schad- und Risikostoffe" auf gesundheitsschädigende Produkte zu verzichten.

Weitere Kriterien zur Stärkung der Gesundheit und des Wohlbefindens sind Nutzerumfragen und das Beschwerdemanagement (siehe Kap. 12). Die Umfragen sollten Auswahlmöglichkeiten zu verschiedenen Parametern zur Stärkung der Gesundheit und des Wohlbefindens beinhalten wie beispielsweise Fragen zu Luftqualität, Beleuchtung, Gesundheitsförderung, Akustik oder anderen möglichen Störfaktoren.

Da die Umsetzungsbereiche zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens in einem Bestandsgebäude limitiert sind, bietet die DGNB in ihrem Neubauzertifikat weitere Kriterien an. Unter der Kategorie "TEC1.7 Immissionsschutz" werden Maßnahmen zur Minimierung von Schall- und Lichtemissionen bewertet. Hierbei werden nicht nur die für Menschen, sondern auch für die Natur schädlichen Störfaktoren untersucht. Unter dem Kriterium TEC1.2 werden zudem Schallschutzindikatoren untersucht und bewertet. Hierzu zählen "Luftschalldämmungen zwischen Räumen", "Trittschallschutz", "Luftschallschutz", "Luftschallschutz gegenüber haustechnischen Anlagen (Wasserinstallation, sonstige Haustechnik)" sowie "Schallschutz Geschosshäuser". Ziel dieser zu bewertenden Kriterien ist es sicherzustellen, dass keine erheblichen Störfaktoren für Gebäudenutzende bzw. die umgebende Natur entstehen.

BREEAM-Zertifikat

Auch das BREEAM-In-Use-International-Commercial-Zertifikat befasst sich mit den Themen Gesundheit und Wohlbefinden mit eigens integrierten Modulen in Teil 1 Asset Performance sowie in Teil 2 Management Performance.

In Teil 1 werden unter dem Modul Health and Wellbeing (Gesundheit und Wohlbefinden) insgesamt 13 Vorgaben zur Bewertung dieses Kriteriums abgefragt. Diese umfassen bauliche Abfragen zu Tageslichtverfügbarkeit, Sonnenschutzvorrichtungen, Innenraum- und Außenraumbeleuchtung, Minimierung von Flimmern der Leuchtkörper, Aussichtsqualität, Benutzerkomfort, Be- und Entlüftungssystemen, CO2-Sensorik, Kohlenmonoxid-Erkennung, Angebot von Ruhezonen, inklusivem Design sowie der Zurverfügungstellung von Trinkwasser.

In Teil 2 des BREEAM-Zertifikats werden unter dem Modul Health and Wellbeing (Gesundheit und Wohlbefinden) Angaben zu thermischem Komfort im Gebäude, rauchfreien Zonen, Innenraumluftqualität, Akustik, Risikomanagement bei Legionellen sowie Trinkwassermanagement erfragt. Darüber hinaus sind weitere Aspekte zu Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens in anderen Kategorien der BREEAM-Zertifizierung aufgeführt. Hierzu zählen unter Teil 1 Transport (Transport) Tra 04 Pedestrian and cyclist safety Sicherheitsvorrichtungen für Fußgänger und Fahrradfahrer im und am Gebäude.

In Teil 2 der BREEAM-Zertifizierung werden unter Resources (Ressourcen) Angaben zur nachhaltigen und gesundheitsfreundlichen Materialienverwendung gemacht. Unter dem Indikator "Land Use and Ecology (Landnutzung und Ökologie)" werden Kriterien zu Schadstoffbelastungen im Rahmen eines ökologischen Berichts bewertet. Darüber hinaus werden im Indikator Pollution (Verschmutzung) unter Pol 06 Vorgaben zur Reduktion von schädigenden Lichtexpositionen während der Nacht bewertet.

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