Studie: Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen & CO2-Preis

In Wohngebäuden geht der Trend beim Heizen mit erneuerbaren Energien zur Wärmepumpe – bis zu 70 Prozent der Kosten werden staatlich gefördert. Wie wirtschaftlich eine Heiztechnik ist, hängt laut einer Studie des Fraunhofer ISE wesentlich vom CO2-Preis ab.

Die Bundesregierung stellt mit dem Neustart der Förderung für den Austausch alter Heizungen gegen klimafreundliche Alternativen 16,7 Milliarden Euro für das Jahr 2024 zur Verfügung, flankiert von einem KfW-Programm mit zinsgünstigen Krediten – für Wärmepumpen werden privaten Haushalten bis zu 70 Prozent der Kosten erstattet. Darauf weist Burkhard Max, Vertriebsgeschäftsführer vom Hersteller Stiebel Eltron hin.

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) rechnen in einer aktuellen Analyse im Rahmen des Energiewende-Projekts Ariadne vor, dass Wärmepumpenheizungen kostengünstiger als Gasheizungen sind.

Studie: Wärmepumpe günstiger als Gasheizung

Das ISE kommt in der Vergleichsstudie zu dem Schluss, dass Wärmepumpenheizungen langfristig kostengünstiger als Gasheizungen sind – vorausgesetzt, es werden nicht nur die Investitionen in den Kauf herangezogen. Vielmehr sollten "sämtliche zu erwartende Kosten, insbesondere die Energieträgerpreise inklusive eventueller CO2-Kosten, über den Lebenszyklus berücksichtigt werden", sagt ISE-Forscher und Studienautor Robert Meyer. Entsprechend wird ein Zeitraum von 20 Jahren betrachtet.

Entscheidend ist laut Meyer vor allem das Verhältnis von Strom, Gas und gegebenenfalls Fernwärme bei der Wahl des kostengünstigsten Heizsystems.

Wärmepumpen: Positive Kostenbilanz auch im Altbau

Am umweltfreundlichsten und wirtschaftlichsten schneiden Wärmepumpen in Einfamilienhäusern ab. Die Gesamtkosten lassen sich laut der Ariadne-Analyse durch Photovoltaik für den Eigenverbrauch noch weiter senken. Aber auch in Mehrfamilienhäusern ist die Umstellung auf Wärmepumpen kostengünstiger als eine neue Gasheizung. Die positive Kostenbilanz trifft auch bei unsanierten oder teilsanierten Altbauten zu – trotz höherer Verbrauchs- und Investitionskosten im Vergleich zu energetisch sanierten Altbauten.

Der Fokus der Studie liegt nach ISE-Angaben auf Bestandswohngebäuden unter Berücksichtigung der am 1.1.2024 in Kraft getretenen Förderung im Gebäudeenergiegesetz (GEG) – und der Bundesförderung für effiziente Gebäude-Einzelmaßnahmen (BEG-EM). Betrachtet wurden die Kosten für den Austausch von Heizungssystemen und auch die Emissionen der verschiedenen Technologien bewertet.

Das sind die aktuell anfallenden Kosten für Kauf und Installation sowie die zukünftigen Betriebskosten für Gas-Brennwertkessel unter Nutzung von fossilem Gas, Biogas oder Wasserstoff, für Luft-Wärmepumpe mit und ohne Nutzung einer Photovoltaikanlage, für Erdwärmepumpe, Pelletheizung und Fernwärme an den Fallbeispielen Einfamilienhaus und Mehrfamilienhaus unter Berücksichtigung verschiedener Gebäude-Effizienzstandards.

Ariadne-Analyse "Heizkosten und Treibhausgasemissionen in Bestandswohngebäuden Aktualisierung auf Basis der GEG-Novelle 2024"


Das könnte Sie auch interessieren:

Heizung: Das müssen WEGs bei Wärmepumpen beachten

Energieeffizient heizen: Wärmepumpe schlägt Wasserstoff

Öl, Gas, Pellets, Wärmenetz – das lohnt sich für Hauseigentümer

BAFA: Interesse an Fördergeld für Wärmepumpe & Co. lässt nach

Schlagworte zum Thema:  Erneuerbare Energien, Wohnimmobilien, Heizung