Zunächst ist eine gründliche Vorbereitung erforderlich, um die darauffolgende abstrakte Risikoanalyse in Form einer Ermittlung der generellen menschenrechtlichen und umweltbezogenen Risiken sowie die sich daraus ableitende konkrete und unternehmensspezifische Risikoanalyse angemessen durchführen zu können. In diesem Rahmen ist auch die Zuständigkeit für die Risikoanalyse zu definieren und eine Ressourcenplanung in den Fachabteilungen vorzunehmen.

Ziel der Vorbereitung ist es, einen Überblick über Art und Umfang der eigenen Rolle in der Lieferkette zu erhalten. Dazu ist es notwendig, die eigene Unternehmens- und Beschaffungsstruktur zu ermitteln um darauf aufbauend Art und Umfang der eigenen Geschäftsstruktur zu bestimmen.

Zu Beginn der Risikoanalyse erfolgt daher eine Bestandsaufnahme, die vor allem Transparenz zu Art und Umfang der eigenen Geschäftstätigkeit und zu den Geschäftsbeziehungen in der Lieferkette schafft. Dabei werden Informationen zur Struktur des Unternehmens, zur Beschaffungsstruktur und zu den eigenen Lieferketten und Geschäftsbeziehungen zusammengestellt. Die Daten sollten durch ein Projektteam oder eine Task Force initial erhoben werden. Die Daten müssen aus den verschiedenen Abteilungen zusammengetragen werden. Je nach Unternehmensaufbau sind dabei die im Normalfall hauptsächlich betroffenen Abteilungen, die Abteilungen Einkauf, Logistik, Recht und auch die Geschäftsführung. Diese Abteilungen sollten im Rahmen des Projektes die Ressourcen bereithalten.

Dabei sollten insbesondere Informationen zur Unternehmensstruktur, zur Beschaffungsstruktur und zu Art und Umfang der Geschäftstätigkeit erfasst werden. Die folgenden Daten sollte das Projektteam zusammentragen:

Unternehmensstruktur:

  • Name und Branche aller konzernangehörigen Gesellschaften, auf die ein bestimmender Einfluss ausgeübt wird
  • Für jede der Konzerngesellschaften

    • Kontaktperson (Name und E-Mail-Adresse)
    • Betriebsstätten/Standorte (Anzahl und sortiert nach Ländern)
    • Produkttypen/Art der Dienstleistung(en) (hierbei kann sich an den internen Buchhaltungsvorgaben oder an externen Klassifizierungstabellen der orientiert werden)
    • vorgenommene Produktionsschritte/Tätigkeiten (aggregiert)
    • Umsatzvolumen
    • Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Beschaffungsstruktur

  • Beschaffungskategorien (Produkte, Rohstoffe, Dienstleistungen)
  • Definition der beschafften Produkttypen / Dienstleistungen pro Kategorie
  • Beschaffungsländer pro Kategorie
  • Anzahl der unmittelbaren Zulieferer pro Beschaffungskategorie und Land
  • Auftragsvolumen pro Beschaffungskategorie im letzten Geschäftsjahr (prozentualer Anteil am Gesamtvolumen)

Art und Umfang der Geschäftstätigkeit

Aufbauend auf die Darstellung zur Unternehmens- und Beschaffungsstruktur sind in Art und Umfang der Geschäftstätigkeit darzustellen:

  • Übersicht, über die umsatzmäßig wichtigsten Produkte oder Dienstleistungen, die das Unternehmen herstellt und / oder vertreibt bzw. anbietet
  • aggregierte Visualisierung der damit verbundenen unternehmerischen Lieferkette(n) und wichtigsten Geschäftsbeziehungen
  • Übersicht über die aktuellen Tätigkeits- und Beschaffungsländer

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