Rz. 17

Für die Überleitung kann zwischen 3 Methoden gewählt werden:

  • Reine Differenzbuchung
  • Buchung von Originalwerten
  • Modifizierte Differenzbuchung
 

Rz. 18

Bei der reinen Differenzbuchung sind 2 Bewertungsbereiche erforderlich. Im ersten wird die Buchführung entweder nach HGB oder IFRS durchgeführt. Im zweiten Bewertungsbereich erfolgt die Buchung der Differenzen zwischen den beiden Rechnungslegungsnormen. Den Jahresabschluss des ersten Bewertungsbereiches erhält man durch das Auslesen von dessen Bilanz und GuV. Durch die Verbindung beider Bewertungsbereiche erhält man den Jahresabschluss des zweiten Bewertungsbereiches. Zu den Vorteilen der reinen Differenzbuchungen zählen die einfache Realisierbarkeit der Überleitung und eine geringe Fehlerauswirkung bei der vollständigen Erfassung der Differenzen. Als Nachteil ist ein erhöhtes Fehlerpotenzial bei der Berechnung der Differenzen zu nennen; weiterhin haben die Differenzen isoliert betrachtet keinen Aussagegehalt.[1]

Abb. 6: Buchungen von reinen Differenzen bei der Erzeugung von HGB- und IFRS-Jahresabschlüssen[2]

 

Rz. 19

Bei der Buchung von Originalwerten werden zuerst die zu buchenden Konten ermittelt, die nach HGB und IFRS unterschiedlich zu erfassen sind. Diese Konten zählen dann zu den reinen HGB- bzw. IFRS-Konten. Gleichartige Sachverhalte werden auf einem Gemeinschaftskonto gebucht. Zusammen mit den reinen HGB-Konten bilden die Gemeinschaftskonten den ersten Bewertungsbereich und mit den reinen IFRS-Konten den zweiten Bewertungsbereich. Sachverhalte, die nach beiden Rechnungslegungsnormen gleichartig behandelt werden, sind auf die Gemeinschaftskonten zu buchen. Sachverhalte, die unterschiedlich behandelt werden, sind jeweils auf den HGB- und IFRS-Konten zu buchen. Den Jahresabschluss erhält man, indem man die reinen HGB- bzw. reinen IFRS-Konten mit den Gemeinschaftskonten zusammenfasst. Die Methode der Buchungen von Originalwerten gleicht die Vor- und Nachteile der Überleitung mittels der reinen Differenzbuchung aus. Der große Nachteil dieser Methode ist der hohe Arbeitsaufwand. Bei jedem neuen Geschäftsfall ist zu prüfen, ob er mit einer Buchung im Gemeinschaftskontenrahmen zu erfassen ist oder 2 Buchungen, jeweils für HGB oder IFRS, notwendig sind.[3]

Abb. 7: Buchung von Originalwerten bei der Erzeugung von HGB- und IFRS-Jahresabschlüssen[4]

 

Rz. 20

Bei der modifizierten Differenzbuchung werden die Buchungen des ersten Bewertungsbereiches storniert und im zweiten Bewertungsbereich die Originalwerte neu eingesetzt. Die Konten des zweiten Bewertungsbereiches enthalten die Differenzen zwischen den HGB- und IFRS-Konten. Auf diesen Konten werden die ursprünglichen Buchungen storniert und anschließend wird die Neubuchung vorgenommen. Vorteile dieser Methode sind die gute Nachvollziehbarkeit, die Erklärbarkeit und die geringe Fehleranfälligkeit der Buchungen. Als Nachteil ist das größere Buchungsaufkommen zu nennen.[5]

[1] Vgl. Kirsch, Umstrukturierung der Finanzbuchhaltung, 2002, S. 2220.
[2] Eigene Darstellung in Anlehnung an Lüdenbach, IAS/IFRS, 2004, S. 369.
[3] Vgl. Kirsch, Umstrukturierung der Finanzbuchhaltung, 2002, S. 2220.
[4] Eigene Darstellung in Anlehnung an Kirsch, Umstrukturierung der Finanzbuchhaltung, 2002, S. 2220.
[5] Vgl. Kirsch, Umstrukturierung der Finanzbuchhaltung, 2002, S. 2220.

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