Das Herz des gesamten Projektes ist die Tatsache, dass die Emissionszertifikate gehandelt werden können. Unternehmen, die mehr CO2 freisetzen, als sie durch eigene Zertifikate abdecken können, werden am Markt zukaufen müssen. Andere, die über einen Überschuss an Berechtigungen verfügen, können diese verkaufen. Damit wird erreicht, dass CO2-Verschmutzung einen Wert für Unternehmen erhält. Es entstehen Kosten und Erlöse, die im internen Rechnungswesen berücksichtigt werden müssen:

  • Die im laufenden Geschäft auftretenden Kosten und Erlöse aus dem Handel mit Emissionsrechten müssen kostenrechnerisch verarbeitet werden.
  • Bei der Feststellung, ob das eigene Unternehmen einen Überschuss an Zertifikaten hat oder ob zugekauft werden muss, wird die Planungsrechnung benötigt.
  • Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung von Maschinen und Anlagen mit entsprechendem Verbrauch müssen die Kosten für zu kaufende Zertifikate bzw. die Erlöse für frei werdende Berechtigungen berücksichtigt werden.

Zu Beginn des Handels mit Zertifikaten lag der Preis für Emissionsrechte bei unter 10 EUR pro Tonne CO2-Ausstoß. Experten hatten mit wesentlich höheren Preise und damit höheren Kosten für die Unternehmen gerechnet. Mit dem aktuellen Preis von ca. 100 EUR pro Tonne CO2-Ausstoß wird die Lenkungsfunktion des EHS der EU jetzt erreicht.

Im nEHS Deutschlands ist der Preis für die Zertifikate, die von den Händlern entsprechender Güter zu kaufen sind, für die Jahre bis bereits 2025 festgelegt. Das gilt allerdings nur vorbehaltlich eines Eingriffs der Politik. In 2026 soll ein Handel innerhalb eines vorgegebenen Preiskorridors möglich sein, ab 2027 ist eine freie Preisbildung in einer Versteigerung vorgesehen. Das gilt allerdings nur für die jeweiligen Händler von Energie und anderen betroffenen Leistungen.

 
Achtung

Handel mit der Zukunft

Es ist bereits heute möglich, mit Zertifikaten zu handeln, die erst in den nächsten Jahren überwiesen werden. Diese Futures werden auf bestimmte Jahre hin gekauft oder verkauft. Die Teilnahme an diesem Handel bietet zwar die Chance, an dem Verkauf von Emissionszertifikaten zu profitieren. Voraussetzung ist aber eine exakte Planungsrechnung, um den eigenen Bedarf möglichst genau vorherzusagen.

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