Kennzahlen ohne Erklärung der Grenzwerte sind schwer zu interpretieren

Von zahlreichen Autoren werden Kennzahlensysteme begründet und auch, zumindest teilweise, erfolgreich umgesetzt. Der entscheidende Schritt bei der Verwendung von Kennzahlen zur Qualitätssicherung von Aussagen aus der subjektiven Selbstbewertung ist aber, einige zum Teil anspruchsvolle Fragen zu beantworten:

  • Was wollen wir erreichen (Zieldefinition)?
  • Was beeinflusst die Zielerreichung (Erfassung der Einflussfaktoren)?
  • Wovon hängt die Zielerreichung außerdem noch ab (Erfassung von Abhängigkeiten und Relationen)?
  • Können wir diese Zusammenhänge sinnvoll messen?
  • Ist das, was wir messen, auch das, was wir messen wollten?
  • Wie sind die Messwerte zu interpretieren?

Die Beantwortung ist individuell und kontextabhängig. Eine pauschale Übertragung von Aussagen ist meistens schwer möglich. Ein letztes Kriterium ist daher: Selbst wenn ich eine Kennzahl definiert habe und auch ihren aktuellen Wert kenne, kann ich reagieren und mit der Aussage produktive Veränderungen auslösen?

Für die klassischen Fragen zur Rentabilität des Finanzkapitals wurden über viele Dekaden Kennzahlensysteme entwickelt und teilweise aufwendig implementiert. ROI-Schemata sind inzwischen etabliert. Das gilt nicht für Kennzahlen zum Intellektuellen Kapital.

Die Anforderung, eine einfache Aktivität wie etwa "Wissenstransfer" in einem System umfassend zu messen, ist aktuell noch nicht gelöst. Ein Verweis auf die lange Diskussion im Bildungswesen soll hier genügen. Für spezifische Fragen im konkreten betrieblichen Kontext lassen sich allerdings meistens sehr leicht Antworten finden. Sie sind aber eben nicht allgemeingültig oder standardisiert. Insgesamt besteht noch Bedarf, weitere Ansätze für passende Kennzahlen zu entwickeln.

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