Innerhalb der Wertekette bestehen unterschiedliche Beziehungen zwischen den einzelnen Aktivitäten. Zusätzlich ist die Wertekette des einzelnen Unternehmens Teil eines zusammenhängenden Systems.

Vertikale Verknüpfungen ergeben sich aus den Verbundwirkungen mit den Werteketten der Lieferanten bzw. Abnehmer eines Unternehmens. Horizontale Verflechtungen resultieren aus Synergien innerhalb eines Unternehmens.

Beide Konzepte dienen der Erfassung von strategischen Potentialen, entweder innerhalb des Unternehmens oder unternehmensübergreifend. Dadurch wird eine systematische und ganzheitliche Analyse ermöglicht.

Einflussfaktoren auf die Wertschöpfungskette sind z.B.:

  • Getroffene Entscheidungen, die sich aus der Unternehmensstrategie ableiten: z. B. im Hinblick auf Produktgestaltung und -angebot, Aufwand für Marketing und Technologieentwicklung, Wahl der Vertriebskanäle
  • Kapazitätsauslastung: Anteil der Fixkosten an den Gesamtkosten
  • Vertikale Verknüpfungen innerhalb der Wertkette mit Lieferanten und Abnehmern
  • Horizontale Verflechtungen: Synergien mit anderen strategischen Geschäftseinheiten, z. B. gemeinsame Produktion oder Vermarktung
  • Kostendegression oder Kostenprogression: Bedingt durch die Unternehmensgröße können größere Unternehmen Wertschöpfungsstufen meist rationeller durchführen, da die Gemeinkosten unterproportional zum Output ansteigen. Dies kann sich aber auch ins Gegenteil kehren, wenn z.B. die Kosten überproportional durch eine erheblich komplexere Produktion oder durch steigenden Koordinationsaufwand.
  • Vertikale Integration mit Lieferanten: z.B. Make-or-Buy-Entscheidungen bei vor- und nachgelagerten Aktivitäten
  • Lernvorgänge: Durch bessere Verknüpfung einzelner Wertschöpfungsstufen verbessert sich im Allgemeinen die Arbeitsproduktivität und Zusammenarbeit.
  • Zeitbetrachtung: Befindet sich das Unternehmen in einer Vorreiterrolle am Markt oder in einer Sättigungsphase ohne Marktwachstum (Betrachtung der Vorteile und Nachteile), welche konjunkturbedingten Zinskosten spielen eine Rolle etc.
  • außerbetriebliche Faktoren: z. B. staatliche Subventionen/Gesetze etc.
  • Standortfaktoren: Unterschiedliche Kosten für Arbeitskräfte, Rohstoffe, Energie, Steuern, etc.
  • Unternehmensorganisation: z. B. Zeitmanagement, Prozessorientierung usw.

 

Beispiel: Analyse der Wertekette

Bei der Analyse der Wertschöpfungskette stellt ein Zeitschriftenverlag fest, dass im Rahmen der Eingangslogistik erhebliche Mängel bestehen. Im Verhältnis zu den Wettbewerbern verfügt das Unternehmen über eine veraltete, wenig leistungsfähige Materialverwaltung. Die Lagerbestände an Papier sind daher relativ hoch, und die Kosten, die unbrauchbar gewordene Lagerbestände verursachen, liegen weit über dem Branchendurchschnitt. Dagegen bestehen erhebliche Vorteile im Bereich des Vertriebs und der Werbung, wo durch geschicktes Networking eine höhere Reichweite der angebotenen Zeitschriften bei geringen Kosten erreicht wird.

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