Verkaufen im Ausland: So gestalten und kalkulieren Sie d ... / 4.2 Unkomplizierter Bezahlweg

Mit SEPA (Single Euro Payments Area) ist das Bezahlen in 32 europäischen Staaten so einfach, schnell und kostengünstig wie im Inland. Damit fällt die Hürde des Bezahlweges über Grenzen hinweg. Eigene Auslandskonten zur einfacheren Bezahlung durch die Kunden sind nur noch außerhalb des SEPA-Raumes notwendig.

Für eine schnelle und problemlose Bezahlung ist auch eine korrekte und kundenfreundliche Rechnung notwendig:

• Lieferungen ins Ausland an gewerbliche Kunden werden ohne Mehrwertsteuer berechnet. Damit dies von den Steuerbehörden in Deutschland und im Land des Kunden auch anerkannt wird, muss die Lieferung eindeutig als Lieferung ins Ausland gekennzeichnet sein. Die Umsatzsteueridentifikationsnummern des Lieferanten und des Empfängers im EU-Ausland müssen angegeben sein.
• Für Lieferungen ins Ausland an private Kunden wird bei Lieferungen aus Deutschland die deutsche Mehrwertsteuer fällig.
• Das Zollrecht schreibt vor, dass die Herkunft der Produkte gekennzeichnet sein muss. Auch diese Informationen müssen auf der Rechnung vorhanden sein.
• Skonto ist in vielen Ländern unbekannt oder unüblich. Zahlungsziele werden großzügig ausgelegt. Trotz der meist schon vertraglich vereinbarten längeren Nettozahlungsziele müssen Sie sich auf Wartezeiten einstellen. Die Lieferung gegen Vorauszahlung (Akkreditiv) ist bei Lieferungen in vielen Ländern außerhalb der EU, vorwiegend in Asien, Afrika und Südamerika notwendig, um den Geldeingang sicher zu erreichen.

Praxis-Tipp

Anfangs Spezialisten nutzen

Zu Beginn der Exportaktivitäten in Länder außerhalb der EU können Sie sich spezialisierter Agenturen bedienen, die von der Zollabwicklung bis zu Rechnungsstellung und Geldeingang alle Schritte überwachen. Läuft Ihr Auslandsengagement gut an, können Sie zu einem späteren Zeitpunkt über eigenes Personal dafür nachdenken.

• Ein wesentlicher Faktor ist die Bearbeitungszeit der Rechnungen beim Kunden. Diese kann erheblich beschleunigt werden, wenn die Rechnung in der Landessprache gestellt ist. Ein erfolgreiches Auslandsgeschäft setzt zumindest die Rechnungsstellung in Englisch voraus.