Einer der wichtigsten Ranking-Faktoren ist heutzutage die Ladezeit einer Website. Vor allem vor dem Hintergrund, dass immer mehr Nutzer mit dem Smartphone surfen, ist ein schnelles Laden der Seite wichtig. Heute gilt die Faustregel: Eine Website sollte in zwei Sekunden oder schneller geladen sein. Dauert es länger als 3 Sekunden, springen viele Nutzer ab. Und eine hohe Absprungrate kann Google dahingehend interpretieren, dass die Seite für den Nutzer nicht relevant und komfortabel ist. Daher kann es passieren, dass langsam ladende Seiten schlechter ranken. Spätestens seit dem Mobile-Update des Google-Algorithmus im Jahr 2015 steht fest: Wer mit seiner Website gefunden werden möchte, muss sie für mobile Endgeräte optimieren.

Der Grund ist simpel: Jüngsten Studien zufolge gehen 71 % der deutschen Bevölkerung und nahezu jeder 14- bis 29-Jährige via Smartphone ins Netz[1]. Bereits im Jahr 2015 überstiegen Google-Studien zufolge die mobilen Suchanfragen die Suchen via Desktop. Eine optimierte Website für mobile Endgeräte ist daher heute Pflicht.

Um dies umzusetzen gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

  1. So lässt sich zum einen neben der klassischen Desktop-Seite eine weitere Website extra für mobile Endgeräte erstellen. Da für die mobile Seite dann weniger Daten übertragen werden müssen, kann sie schneller geladen werden. Ein Nachteil ist der zusätzliche Programmieraufwand und die Implementierung gilt als aufwendig.
  2. Von Google favorisiert wird hingegen ein so genanntes Responsive Webdesign. Der Vorteil: Ihre Website ist immer unter ein und derselben Webadresse erreichbar und wird optimal dargestellt – unabhängig mit welchem Endgerät ein Nutzer die Seite aufruft. Google bietet Seitenbetreibern Hilfestellung in Form von kostenfreien Tools. Mit ihnen lassen sich die User Experience, also das Nutzererlebnis und die Ladegeschwindigkeit optimieren.
 
Praxis-Tipp

Testen Sie Geschwindigkeit und User Experience Ihrer Website

Das Tool "PageSpeed Insights" von Google zeigt Möglichkeiten auf, wie die Leistungsfähigkeit einer Seite gesteigert werden kann:

  • Zum einen wird die Zeit ermittelt, die zum Laden des ohne Scrollen sichtbaren Inhalts erforderlich ist.
  • Zum anderen wird gemessen, wie lange es dauert bis die Seite vollständig geladen ist.

PageSpeed Insights berücksichtigt dabei diverse netzwerkunabhängigen Aspekte, beispielsweise die HTML-Struktur einer Seite oder die Größe von Bildern, Verwendung von JavaScript und CSS etc. Um die Leistung auf einen Blick zu erfassen, wird eine Bewertung zwischen 0 (schlecht) und 100 (sehr gut) Punkten abgegeben. Ab 85 Punkten gilt eine Seite als leistungsstark. Werden Optimierungsmöglichkeiten entdeckt, schlägt das Tool automatisch Lösungen zur Fehlerbehebung vor.

Das Google Tool "Testmyside "bewertet die Tauglichkeit einer Website für mobile Nutzer. Darüber hinaus wird die Desktop-Ladegeschwindigkeit sowie die Mobile-Ladegeschwindigkeit ermittelt. Das Tool zeigt Schwachstellen auf und visualisiert Handlungsbedarf nach dem Ampelprinzip. Es ist möglich, sich einen kompletten Report mit Lösungsvorschlägen per E-Mail zuschicken zu lassen. Es wird allerdings empfohlen, diesen Report von einem Fachmann anschauen zu lassen, denn es geht darin um technische Details zu der analysierten Website.

 
Hinweis

Accelerated Mobile Pages (AMP)

Welchen Stellenwert Google im Zusammenhang mit einer hohen Nutzererfahrung der Ladegeschwindigkeit einer Seite auf mobilen Endgeräten beimisst, wird auch an den so genannten "Accelerated Mobile Pages" (AMP) deutlich. Mit diesem Standard wird die Ladezeit für mobile Websites erheblich beschleunigt. Die AMP-Technologie ermöglicht es Websites und Anzeigen zu erstellen, die sehr schnell laden – und das über alle Geräte und Vertriebsplattformen hinweg.

Das Herzstück der Technologie ist der AMP-Cache von Google, über den die AMP-Seiten bereitgestellt werden. Das bedeutet: Surft der Nutzer eine Seite an, wird die Seite nicht vom Server des Seitenbetreibers geladen, sondern es wird eine von Google angelegte Kopie dieser Seite angezeigt. Somit steht die mobile Website rasend schnell zur Verfügung. Bisher ist diese Technologie insbesondere für Verlagshäuser mit großen Websites interessant. Es ist aber davon auszugehen, dass AMP sich weiter verbreitet. Auch erste Online-Shops werden beispielsweise heute bereits via AMP schneller gefunden. AMP-Seiten werden nur auf mobilen Geräten angezeigt und sind mit einem kleinen Blitzsymbol gekennzeichnet.

[1] ARD/ZDF-Onlinestudie 2020

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt ProFirma Professional. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge