Prägend für das deutsche Finanzsystem sind eine spezifische Ausgestaltung und Praxis der Unternehmensfinanzierung (und der Corporate Governance). Häufig wird das deutsche Modell vor allem durch die hohe Dominanz von (Haus-)Bankbeziehungen gegenüber Kapitalmarkttransaktionen, deutlich intern ausgerichteter Corporate Governance und eher längerfristig ausgelegter Unternehmenszielsetzungen und -strategien charakterisiert.

Zu diesen Besonderheiten hinzu kommt aktuell, dass sich vor allem mittelständisch geprägte Unternehmen zu Banken und Börsen alternative Finanzierungsquellen erschließen. Dabei spielen Faktoren wie die weitgehende Unabhängigkeit von Kapitalgebern (resp. niedrige explizite Kapitalkosten) sowie schnelle und kostengünstige Verfügbarkeit von (vor allem) Fremdkapital eine herausragende Rolle.

Rückbesinnung auf finanzielle Stärken

Wichtiger dürfte die bislang noch eher unterentwickelte Innenfinanzierung über ein optimiertes Working Capital Management und das Financial Supply Chain Management werden. Gerade die Instabilitäten des Finanzsektors im Allgemeinen und der Kreditinstitute im Besonderen haben mittelständisch geführte Unternehmen zu einer Rückbesinnung auf ihre finanziellen Stärken gebracht: hohe Eigenkapitalquoten durch wettbewerbsstarke Produkte, davon ausgehende hohe Gewinnmargen und hohe Rückflüsse in die Innenfinanzierung bei niedriger Ausschüttung – insgesamt also Erfolg durch geringe Orientierung an einer Shareholder-Value-Praxis.

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