In der Regel müssen sich die Anwender zunächst beim Plattformanbieter registrieren lassen. Danach kann der Dienst mittels persönlicher Kennung und Passwort genutzt werden. Schon bei der Anmeldung werden personenbezogene Daten, z. B. Name, E-Mail-Adresse, Wohnort, Geburtsdatum, Beruf, Portraitfoto, abgefragt. Je nach Plattform können bzw. sollen auch beruflicher Werdegang, berufliche und persönliche Interessen angegeben werden.

 
Praxis-Tipp

Vor der Registrierung und der damit verbundenen Angabe persönlicher Daten und eines Nutzerprofils ist es ratsam, sich genau zu überlegen, welche Daten man über seine Person bekanntgeben will. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass diese Daten Dritten zugänglich sein können und unter Umständen missbräuchlich genutzt werden können.

Welche Daten erhoben werden und wie damit seitens des Netzwerkbetreibers umgegangen wird, findet sich in den Datenschutzerklärungen (und/oder den AGB) des jeweiligen Betreibers. Der Düsseldorfer Kreis (eine informelle Vereinigung der obersten Aufsichtsbehörden, die in Deutschland die Einhaltung des Datenschutzes im nicht-öffentlichen Bereich überwachen) hat seiner Empfehlung zur datenschutzkonformen Gestaltung sozialer Netzwerke vom April 2008 ausgeführt, dass auch eine Aufklärung über Risiken für die Privatsphäre, die mit der Veröffentlichung von Daten in Nutzerprofilen verbunden sind, enthalten sein sollte. Zudem sei darüber zu informieren, wie die Teilnehmer mit personenbezogenen Daten Dritter umgehen sollen. Da das Schutzniveau sozialer Netzwerke im wesentlichen dadurch bestimmt wird, dass die Betreiber Standardeinstellungen vorgeben, z.B. für die Verfügbarkeit von Profildaten, wurden im November 2010 die Anbieter sozialer Netzwerke aufgefordert, generell datenschutzfreundliche Standardeinstellungen für ihre Dienste zu wählen, durch welche die Privatsphäre der Nutzer möglichst umfassend geschützt wird. Dieses Standardeinstellungen müssen besonders restriktiv gefasst werden, wenn sich das Portal an Minderjährige richte oder von ihnen genutzt werde.

 
Praxis-Tipp

Vor der Registrierung sollten die Datenschutzerklärungen sorgsam gelesen und der Dienst nur dann genutzt werden, wenn der Umgang mit den Daten den persönlichen Interessen nicht entgegensteht. Da Datenschutz und Nutzungsbedingungen von den Netzwerken immer wieder geändert werden, sollten die entsprechenden Änderungsmitteilungen beachtet werden und ggf. dann entschieden werden, ob man das Netzwerk weiter nutzen möchte.

Weiteres Risiko: der reale Mitgliedername

Die Verwendung seines realen Namens ist nicht immer wichtig. Dieser sollte nur dort genutzt werden, wo es sinnvoll ist, so grundsätzlich in Business-Netzwerken. In vielen anderen Fällen sollten Pseudonyme verwendet werden. Dazu gehört auch die Nutzung unterschiedlicher E-Mail-Adressen, um einen Datenabgleich anhand von E-Mail-Adressen zu verhindern. Persönliche Fotos sollten nur dann veröffentlicht werden, wenn es wirklich sein muss. Suchmaschinen können Personen und Fotos identifizieren. Auf Facebook bspw. können Nutzer andere Personen auf von ihnen hochgeladenen Fotos markieren und mit weiteren Informationen versehen (z.B. dem realen Namen). Diese Informationen stehen anschließend mindestens Facebook selber zur Verfügung, etwa für Werbezwecke.

 
Hinweis

Nutzer-/ Profilnamen können gegen Rechte Dritter verstoßen, bspw. bei eingetragenen Marken.

Risiko Foto

Fotos spielen bei der aktiven Nutzung eine große Rolle. Bevor diese gepostet werden, sollte man prüfen, ob man auch die Rechte an dem Foto zur Nutzung in sozialen Netzwerken hat. Dies gilt auch für sog. Profilbilder. Das Fotoarchiv Fotolia (www.fotolia.com) bspw. hat spezielle Varianten seiner Fotos für die Nutzung in sozialen Netzwerken. Nur diese dürfen dann verwendet werden.

 
Hinweis

Auch in sozialen Netzwerken gilt die Impressumspflicht für die Nutzung zu Unternehmenszwecken. Daher benötigt jedes unternehmerische Profil ein eigenes Impressum.

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