Beiträge interner Institutionen zur Konkurrenten­modellierung

Eine besondere Bedeutung bei der Zusammenführung der gewonnenen internen und externen Informationen (Teilmodelle) zu einem Gesamtmodell kommt dem Controlling zu. Sowohl die gewonnenen monetären als auch nichtmonetären Gesamtbilder fließen in die Gestaltung der einzelnen BSC-Perspektiven ein. Wertvolle Informationen zur Konkurrentenmodellierung liefern auch

  • die Marktforschung (z. B. über Absatzmengen, Absatzpreise, Umsatzerlöse, Bekanntheitsgrad, Imagewerte, Zufriedenheitswerte u. v. m),
  • das externe Rechnungswesen (i. S. e. gesetzlich verpflichtenden "Selbstmodellierung" der Konkurrenten durch Vorschriften der Rechnungslegung) und
  • das interne Rechnungswesen (bspw. durch Kalkulation der Konkurrenzprodukte).

Allerdings ist beim Ermitteln der Fertigungskosten der Konkurrenz das Wissen der eigenen Produktionsabteilung zu integrieren; an diesem Beispiel wird deutlich, dass Erfolgsmodellierung eine bereichsübergreifende Aufgabe ist.

Des Weiteren kann die Beschaffungsabteilung Informationen der Lieferanten über Konkurrenzaktivitäten auswerten und die Forschungs- & Entwicklungsabteilung kann durch Beobachten der Patentanmeldungen oder durch technische Analysen der Konkurrenzprodukte wichtige Hinweise auf zukünftige Erfolgsgrößen liefern. Darüber hinaus hat die Personalabteilung bspw. durch die Gewinnung von bisher bei der Konkurrenz beschäftigten Mitarbeitern oder aufgrund der Analyse ausgeschriebener Stellen die Möglichkeit, Einblicke in zukünftige Tätigkeitsfelder, Unternehmenskultur, Mitarbeiterzufriedenheit oder Qualifizierungsmaßnahmen der Konkurrenz zu gewinnen. Auch auf Basis ausgewählter Analysetechniken (bspw. Stärken-Schwächen-Analysen oder Benchmarking-Projekte) lassen sich Erkenntnisse für das eigene Unternehmen erzielen.

Einen zusammenfassenden Überblick zur Konkurrentenmodellierung durch einzelne unternehmensinterne Institutionen gibt Abb. 2.

Abb. 2: Überblick zur Konkurrentenmodellierung[1]

[1] Ausschnitt aus Link/Weiser (2011), S. 136.

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