Rz. 42

Die Umschlagshäufigkeit drückt die Nutzungsintensität des betrieblichen Vermögens aus, die weiter untersucht werden kann, wobei sich insbesondere Umschlagszeiten im Vergleich zu Branchenzahlen als Fehlentwicklungsindikatoren anbieten.

 
Umschlagshäufigkeit = Gesamtleistung (Umsatz)  
Betriebliches Vermögen
 

Rz. 43

Prämisse aus dem Bonitätsanalyseblickwinkel ist, dass je höher die Umschlagshäufigkeit ist, desto höher ist die Flexibilität des Unternehmens. Es spricht zudem für eine gute Logistik etwa in der Lagerhaltung und bedeutet einen möglichst geringen Kapitalbedarf. Allerdings kann auch diese Kennzahl nicht isoliert gesehen werden, da es betriebswirtschaftlich nur bis zu einem bestimmten Maße sinnvoll ist, die Umschlagshäufigkeit zu erhöhen.[1] So steigt etwa das Risiko von Produktionsausfällen mit einer Verringerung des Lagerbestandes oder sinnvolle Rationalisierungsinvestitionen unterbleiben wegen der dadurch sinkenden Umschlagshäufigkeit. Gleichwohl bleibt die Umschlagshäufigkeit ein Indiz für ein mögliches Bonitätsproblem, welches aber durch andere Kennzahlen wieder ausgeglichen werden kann.

[1] Vgl. Lachnit/Müller, Bilanzanalyse, 2. Aufl. 2017, S. 233 f.

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