Definition Net Working Capital

Das Net Working Capital (NWC) ist definiert als die Summe der Bilanzpositionen Vorräte und Forderungen aus Lieferung und Leistung, abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung (s. Abb. 10).[1]

Abb. 10: Komponenten des NWC

Umrechnung in vergleichbaren Wert

Ein negatives NWC bedeutet, dass sowohl die Vorräte als auch die Forderungen aus LuL vom Lieferanten finanziert werden. Der negative Betrag steht somit dem Unternehmen zur Finanzierung u. a. des Anlagevermögens zur Verfügung. Das NWC stellt einen absoluten Betrag dar. Für eine Zielsetzung oder für ein Benchmarking von Tochtergesellschaften ist er schlecht geeignet, da seine Höhe im Wesentlichen durch das Geschäftsvolumen und nicht durch die Steuerungsqualität des Managements einer Tochtergesellschaft bestimmt wird. Um die Vergleichbarkeit zu erhöhen, wird daher der absolute Betrag in Tage umgerechnet. Dabei haben sich die in Abb. 11 aufgeführten Bezeichnungen durchgesetzt.[2]

 
  DIO DSO DPO
Bezeichnung Days Inventory Out­standing Days Sales Outstanding Days Payable Outstanding
Übersetzung Lagerdauer Zahlungsziel Kunden Zahlungsziel Lieferanten
Formel = ∅ Vorräte / Waren­einsatz (Cogs) = ∅ Forderungen aus LuL / Umsatz = ∅ Verbindlichkeiten aus LuL / Wareneinsatz
Besonder­heiten   Forderungen stehen mit USt in der Bilanz, Umsatz ist jedoch netto Verbindlichkeiten stehen mit USt in der Bilanz, Wareneinsatz ist jedoch netto

Abb. 11: Details zu Komponenten des NWC

Im sog. Cash Conversion Cycle werden dann die einzelnen Komponenten in Beziehung zueinander gesetzt (s. Abb. 12).

Abb. 12: Cash Conversion Cycle

Für ein Unternehmen ist es vorteilhaft, wenn das Zahlungsziel Lieferanten (DPO) länger ist als die Summe aus Lagerdauer (DIO) und Zahlungsziel Kunden (DSO).

[1] Siehe Ross/Westerfield/Jordan (2008), S. 626-632.
[2] Vgl. Klepzig (2008), S. 48. Zu finden ist auch die Bezeichung "days inventory held" für DIO, "days accounts receivable outstanding" für DSO und "days accounts payable outstanding" für DPO; vgl. Damodaran (2002), S. 48.

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