Planung heißt, Ziele für die Zukunft zu formulieren; was möchte man in einem oder in drei Jahren im Betrieb erreichen? Um Planung handelt es sich aber nur, wenn man sich mit den inhaltlichen Punkten befasst und sich kritisch fragt, was realistisch möglich ist, z.B. in Sachen Umsatz. Wer Umsätze, Kosten, Ergebnisse u.s.w. nur mit einem "Inflationsprozentsatz" "plant", kann sich die Arbeit sparen und die Prognose durch die Kristallkugel ersetzen.

Folgende Teilplanungen sind für eine gute und vollständige operative Jahresplanung erforderlich:

  1. Absatzmengenplanung: Wie viele Produkte, Leistungen oder Aufträge können voraussichtlich im nächsten Jahr verkauft werden? Muss mit rückläufigen Verkaufszahlen gerechnet werden? Oder sind Steigerungen oder zumindest stabile Absatzzahlen zu erwarten? Dieser Teilplan ist i.d.R. mit den meisten Unsicherheiten behaftet und sollte daher besonders kritisch erstellt und abgesichert werden. Dazu sind z.B. Rücksprachen mit dem Vertrieb erforderlich. Es kann geprüft werden, wie hoch der Auftragseingang und –bestand ist usw.
  2. Preisplanung: Welche Preise können für Produkte usw. verlangt werden? Muss mit einem Preisverfall gerechnet werden oder gibt es tendenziell stabile Preise? Müssen ggf. unterschiedliche Preise für unterschiedliche Kundengruppen geplant werden?
  3. Kapazitätsplanung: Können alle Produkte selbst gefertigt werden oder müssen Komponenten oder einzelne Artikel zugekauft werden (bei wem, zu welchen Kosten und sonstigen Bedingungen, z.B. Qualität, Lieferterminfristen)?
  4. Ressourcenbedarf: Wie viele Mitarbeiter werden in welchen Bereichen/Abteilungen benötigt? Welche Sachmittel? Welche Abschreibungen und Zinskosten fallen an?
  5. Investitionsplanung: In welche Anlagen, Gebäude usw. soll investiert werden? Wie hoch ist das Investitionsvolumen?
  6. Ergebnis- und Liquiditätsplan: Mit welchem Gewinn kann aus den Punkten 1 bis 5 gerechnet werden? Wie wird sich daraus die Liquidität entwickeln? Hier müssen weitere Zahlungen berücksichtigt werden wie z. B. Steuernachzahlungen, Entnahmen, Tilgungen oder Spendenzahlungen. Zu welchem Zeitpunkt werden neue Kredite benötigt?

Jahreswerte auf Monate verteilen

In der Regel werden vor allem bei Erträgen und Aufwendungen sowie Ein- und Auszahlungen zunächst Jahressummen geplant, die dann unter Berücksichtigung möglicher Besonderheiten (z. B. Saisongeschäfte) auf Monate oder Wochen zu verteilen sind.

Plan-Ist-Vergleiche

Eine Planung ist nur sinnvoll, wenn regelmäßig überprüft wird, ob die Planungsziele wie z. B. Mengen, Preise und Kosten realisiert worden sind. Dies geschieht in der Praxis mit Plan-Ist-Vergleichen. Außer Umsätzen und Kosten können auch andere Größen einer regelmäßigen Abweichungsanalyse unterzogen werden, z. B. Auftragsbestände, Absatzmengen, Arbeitsstunden, Personalbesetzung oder Termine.

Vorteile einer regelmäßigen operativen Planung

Das Verteilen von Jahreswerten auf Monate oder Wochen und die regelmäßige Durchführung von Plan-Ist-Vergleichen stellt sicher, dass mögliche Abweichungen meist so rechtzeitig aufgedeckt werden, dass noch eine Gegensteuerung möglich ist. Abhängig von der Abweichungsursache müssen Maßnahmen eingeleitet werden. Das können z. B. Veränderungen bei der Werbung, die Entwicklung neuer Produkte, die Anpassung von Vertriebszielen, Kostensenkungsmaßnahmen oder Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter sein.

Operative Planung auch während des Jahres erstellen

Optimal ist eine Unternehmensplanung für das gesamte Geschäftsjahr. In vielen kleineren Unternehmungen ist häufig gar keine operative Planung vorhanden. Kommt es dann im Laufe des Jahres dazu, dass z. B. die Umsätze zurückgehen oder die Kosten gegenüber dem Vorjahr deutlich steigen, sollte man dennoch versuchen, eine "Rumpfplanung" für das Restjahr aufzustellen. Dann hat man im Unternehmen zumindest für einen Teilzeitraum Klarheit darüber, was noch erreicht werden kann.

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