Nachdem Sie die Kosten ermittelt haben, geht es darum festzulegen, welchen Gewinn Sie dem Stundensatz zuschlagen möchten. Hier genügt es, wenn Sie einen Prozentsatz bestimmen, den Sie als Gewinn pro Stunde in jedem Fall realisieren möchten.

Mit dem Gewinn decken Sie Ihr allgemeines unternehmerisches Risiko ab. Und mit dem Gewinn müssen auch unternehmerische Aktivitäten bezahlt werden, z. B. Investitionen. Genügt der Gewinn dazu nicht, müssen Sie zur Finanzierung z. B. Kredite aufnehmen. Der Gewinn sollte "angemessen" sein. Was im Einzelfall "angemessen" ist, hängt nicht nur von Ihren Vorstellungen und den Rahmenbedingungen ab, die für Ihren Betrieb gelten, sondern auch davon, welche Margen in Ihrer Branche üblich sind. Im Lebensmitteleinzelhandel liegen sie oft bei 2-3 %, in anderen Branchen gehen Sie deutlich über 10 % oder sie gehen sogar in Richtung 20 %. Wenn Sie hier unsicher sind, können Sie sich z. B. bei Ihrem Branchenverband oder der zuständigen Kammer erkundigen.

Als Orientierungs- und Rechengröße können Sie zunächst z. B. 10 % ansetzen. Diese Größe müssen Sie nach unten anpassen, wenn Sie feststellen, dass der Stundensatz hierdurch zu hoch wird, und Sie mit den Angeboten Ihrer Wettbewerber nicht mehr mithalten können. Dann müssen Sie z. B. Ihre Kostenstruktur überprüfen und nach Einsparpotenzialen suchen oder prüfen, ob Sie die unproduktive Zeit reduzieren können, um die Anzahl der Produktivstunden zu erhöhen. Gerade hier hat man oft den größten Hebel.

 
Praxis-Tipp

Die Stundensätze auf Kosten Ihrer Gewinnspanne zu reduzieren, sollten Sie nur als kurzfristige Möglichkeit in Betracht ziehen, bis Sie andere Verbesserungen erreicht haben. Langfristig müssen Sie ausreichende Gewinne erzielen, um Ihre Selbstfinanzierung, d. h. Finanzierung aus Gewinnen, aufrecht zu erhalten.

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