Bevor damit begonnen wird, einen oder mehrere Bereiche zu optimieren, sollte unbedingt eine Bestandsaufnahme durchgeführt werden. Dabei sollten u. a. folgende Fragen berücksichtigt werden:

  • Sind den Verantwortlichen im Unternehmen die Folgen und Nachteile eines hohen Working Capital bekannt? Kann z. B. aufgezeigt werden, wie hoch die Kapitalbindung ist, welche Kosten hierdurch entstehen und welche alternativen Verwendungsmöglichkeiten für das gebundene Kapital bestehen?
  • Ist bekannt, in welchem Bereich (Forderungen, Bestände, Verbindlichkeiten) im Durchschnitt wie viel Kapital gebunden ist und wie sich die Positionen über mehrere Jahre entwickelt haben?
  • Welcher Bereich hat den größten Anteil an der Kapitalbindung oder wo drohen in der näheren Zukunft Erhöhungen der Anteile? Hier sollte mit den Arbeiten begonnen werden.
  • Gibt es zudem herausragende Einzelpositionen – auch unabhängig vom Bereich – bei denen es sich lohnt, sofort Maßnahmen einzuleiten? Dies kann z. B. ein einzelner Lieferant mit ungünstigen Konditionen oder ein einzelner (Groß)Kunde sein, der seinen Zahlungsverpflichtungen regelmäßig nicht pünktlich nachkommt.
  • Alle Positionen sollten innerhalb des Bereichs nach ihrer Höhe sortiert werden, um den Handlungsbedarf besser abschätzen zu können.
  • Gibt es bereits Aktivitäten, um gebundenes Kapital freizusetzen? Welche? Was wird konkret getan? Seit wann? Mit welchem Ergebnis? Wer ist hierfür verantwortlich? Handelt es sich um eine strukturierte oder eher sporadische Arbeit? In welchen Abständen wird geprüft, ob sich das Working Capital verändert?
  • Gibt es Vergleichsdaten aus der Branche oder anderen Unternehmen?
  • Lassen sich diese Arbeiten in ein umfassendes Optimierungskonzept integrieren?
  • Gibt es ein Monitoring für das Working Capital?
  • Wie kann ein mittelfristiges Gesamtkonzept zur Verbesserung des Working Capital aussehen? Ist die Verbesserung des Working Capital ein Unternehmensziel?
  • Wer kümmert sich um ein aktives Working-Capital-Management?
  • Bis wann soll das Working Capital um wie viel Prozent verbessert werden? Wie setzt sich die Verbesserung zusammen (Forderungen, Bestände, Verbindlichkeiten)?
  • Was soll mit den frei werdenden Mitteln geschehen, z. B. Tilgung von Verbindlichkeiten oder Durchführung von Investitionen ohne / mit geringerer Neukreditaufnahme?
 
Praxis-Tipp

Checkliste in Excel-Arbeitshilfe nutzen

Diese und weitere Fragen finden Sie auch in der Excel-Datei in Form einer Checkliste. So können Sie auf einfachem Weg feststellen, wie groß der Handlungsbedarf in Ihrem Betrieb ist. Sind für Sie einzelne Fragestellungen nicht relevant oder fehlen Aspekte, können Sie leicht Veränderungen vornehmen. Da die Checkliste in die Anwendung integriert ist, haben Sie stets ein geeignetes Hilfs- und Kontrollmittel an der Hand.

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