Zentraler Erfolgsfaktor: der Moderator

Als Moderator des kreativen Prozesses kommt dem Controller eine zentrale Rolle zu. Gute Kommunikatoren sind heute sehr wichtig. Gerade für Controller, die unternehmensweit aktiv sind und im ständigen Austausch stehen, ist die Kommunikation eine zentrale Fähigkeit, die u. a. auch die Moderation umfassen sollte.

Der Moderator muss der Methodenexperte sein. Das verlangt von ihm ein sehr breites Verständnis der Themen, das Erkennen von Zusammenhängen und eine hohe Flexibilität im Denken. Er muss sich auf die entstehende Situation einstellen und unmittelbar darauf reagieren. Sein Ziel ist es, mit dem Handwerkszeug sehr professionell umgehen zu können. Außerdem muss er von allen Teilnehmern akzeptiert werden, nur dann kann er seine Aufgabe im kreativen Prozess erfolgreich umsetzen.

Der Moderator ...

  • ... steuert den kreativen Prozess,
  • ... hat eine Sonderrolle,
  • ... legt die angewendeten Methoden fest,
  • ... achtet darauf, dass die Spielregeln eingehalten werden,
  • ... ist inhaltlich neutral,
  • ... gibt Feedback,
  • ... baut Widerstände ab,
  • ... steuert Konflikte in der Gruppe,
  • ... visualisiert die Ergebnisse.

Neutralität ist gefragt; die Gruppe muss aktiviert werden

Dem Moderator muss es gelingen, die Mitglieder der Gruppe zu mobilisieren, damit diese ihre kreativen Potenziale umfassend ausschöpfen. Er agiert als Kommunikationshelfer im Hintergrund; das Team erarbeitet die Inhalte. Das umfassende Wissen der einzelnen Teilnehmer versucht er durch gezielt eingesetzte Fragetechniken zu bergen, damit diese Kenntnisse von allen genutzt oder bei Ideen berücksichtigt werden können.

Sonderrolle des Moderators

Der Moderator hat in der Gruppe eine Sonderrolle. Er kann zwar nicht über die Qualität des Inhalts entscheiden, aber er bestimmt durch die Wahl der Methoden in hohem Maße den Verlauf der Veranstaltung. Inhaltliche Entscheidungen während des kreativen Workshops delegiert er ausnahmslos an die Gruppe.

Bei der Vorbereitung muss der Controller u. a. folgende Fragen klären:

  • Unterstützt die Führungskultur kreative Prozesse? (Ausgelebte Macht erstickt Kreativität.)
  • Wie sind die Hierarchien verteilt? (Wirklich kreative Prozesse sind manchmal ohne Chef besser möglich.)
  • Der Grundsatz "Betroffene zu Beteiligten machen" soll umgesetzt werden. Hat der Moderator die nötige Sensibilität und werden sich die Teilnehmer beteiligen lassen?
  • Wie kreativ sind die Teilnehmer?
  • Wie ist das kreative Klima in der Abteilung/im Unternehmen?
  • Welche Fehlerkultur gibt es? (Wenn Fehler als Schwäche angesehen werden, entstehen keine kreativen Ideen.)
  • Welche kreativen Techniken werden üblicherweise eingesetzt?
  • Wer steuert den kreativen Prozess?
  • Wie läuft die Kommunikation im Unternehmen? (Machtkämpfe oder konsensorientiert?)
  • Kreativität braucht Mut, Blick nach vorn, Offenheit.
  • Nicht alle kreativen Ideen werden genutzt. Nur ein kleiner Teil wird umgesetzt. Akzeptieren das alle Teilnehmer oder kommt es zu Enttäuschungen?

Für den Erfolg ist eine gute Didaktik im kreativen Workshop erforderlich:

  • Feedback geben und fordern
  • Gezielt nachfragen
  • Loben
  • Motivieren
  • Bestätigen
  • Auf Probleme hinweisen
  • Gruppenprozesse nutzen
  • Tempo machen, ohne Hektik und Druck zu erzeugen

Das Ziel ist, strategisches Management und kreative Ideenfindung optimal zu kombinieren.

 
Praxis-Tipp

Zurückhaltung üben

Üben Sie als Moderator Zurückhaltung. Selbst wenn Sie mit Informationen den Prozess massiv beschleunigen könnten, müssen Sie abwarten. Schließlich wollen Sie die kreativen Ideen der Teilnehmer – oder doch nur Ihre eigenen?

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