Die Kostenplanung gliedert sich in die Planung der Mengen der einzelnen Faktoren und den Planpreisen. Die Mengen ergeben sich vor allem in der Fertigung aus den Produktionsplänen. Dort führt die Auflösung der geplanten Produktionsmengen über Stücklisten und Arbeitspläne zu Material- und Personalbedarf. Auch das Mengengerüst anderer Kosten lässt sich aus den Plänen des Unternehmens ermitteln.

Die Einhaltung der Planmengen liegt im Einflussbereich des jeweiligen Kostenstellenleiters, die Verantwortung für die dazugehörigen Preise nicht immer. So kann der Kostenstellenleiter einer Produktionsmaschine zwar den mengenmäßigen Verbrauch beeinflussen. Die Preise für das Gut werden jedoch im Einkauf festgelegt. Daher ist schon in der Planungsphase eine Trennung zwischen Menge und Preis für die Kostenfaktoren notwendig.

Der Preis für die Kostenplanung wird meist nach unterschiedlichen Gesichtspunkten gewählt. In der Kostenplanung müssen selbstverständlich die wirklich erwarteten Preise verwendet werden. Nur so kann eine realistische Finanzplanung erstellt und eine effektive Kostenüberwachung durchgeführt werden. Für die Beurteilung der Leistung von Verantwortlichen in den Kostenstellen besteht je nach Zielrichtung eine Wahlmöglichkeit.

wirklich erwarteter Preis

Er wird verwendet, wenn der Verantwortliche Einfluss auf den am Markt zu zahlenden Preis nehmen kann. Auch bei Gütern, deren Preis einen starken Bezug zur Verarbeitung oder zum Verkauf hat (z. B. über Qualität, bei landwirtschaftlichen Produkten etc.) ist es sinnvoll, den echten Preis zu verwenden.

Verrechnungspreis

Um Schwankungen in der Preisentwicklung auszugleichen, wird ein Verrechnungspreis verwendet. Dieser bleibt für die Planungsperiode konstant. Der Verantwortliche hat keinen Einfluss auf den Preis des Gutes am Markt.

Durchschnittspreis

Bei Preisen, die erfahrungsgemäß um einen gewissen Durchschnitt schwanken, erleichtert die Verwendung dieses Durchschnittspreises die Kostenplanung sehr. Trends können dennoch berücksichtigt werden.

Lenkungspreis

Die Geschäftsführung kann mit der Vorgabe von Preisen für bestimmte Kostenarten eine Lenkungsfunktion wahrnehmen. Soll der Einsatz bestimmter Güter zulasten anderer gefördert werden, so werden die Preise für die gewünschten Güter geringer angesetzt als die wirklichen Preise. Besteht eine echte Kostenverantwortung, dann werden die Kostenstellenleiter das günstigere Gut bevorzugen.

 
Praxis-Tipp

Reale Preise in der Kostenrechnung verwenden

Vergessen Sie nie, dass für eine realistische Finanzplanung und eine effektive Kostenkontrolle in der Kostenplanung für die Kostenrechnung die realen Preise verwendet werden müssen.

Die Trennung von Mengen und Preisen in der Kostenplanung hat einen weiteren Vorteil. Durch die Veränderung der Preise können mögliche Situationen mit unterschiedlichen Faktorpreisen berechnet werden. So können z. B. mehrere Optionen für die Tarifanpassungen im Personalbereich untersucht werden. Die Auswirkungen auf das Ergebnis unterschiedlicher Annahmen werden berechnet und dienen als zusätzliche Information bei den Entscheidungen.

Im späteren Vergleich der Planpreise mit den Istkosten werden Abweichungen des realen Preises zum anderen Planpreis auf ein eigenes Konto verbucht. So werden z. B. die Mehrkosten im Materialverbrauch, die sich aus ungeplanten Preissteigerungen ergeben, in der Produktionskostenrechnung auf ein eigenes Konto gebucht. Dadurch wird ersichtlich, aus welchen Bestandteilen sich Abweichungen vom Plan zusammensetzen.

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