Um den vom Einkauf generierten Wertbeitrag im Unternehmen zu messen, ist es unabdingbar, dem Einkauf Ziele für das aktuelle Geschäftsjahr zu setzen. Diese operative Zielsetzung muss sich dabei an der strategischen Zielsetzung des Einkaufs orientieren, die wiederum im Einklang mit der Unternehmensstrategie stehen muss.

Bevor die strategische Zielsetzung festgelegt werden kann, muss eine Stärken-Schwächen-Analyse des Einkaufs durchgeführt werden. Diese beinhaltet eine Betrachtung sowohl der Chancen und Risiken, die die Einkaufsaktivitäten von außen beeinflussen, als auch der Chancen und Risiken, die die Einkaufsaktivitäten auf den Unternehmenserfolg haben können. Dabei kann es sich sowohl um finanzielle Chancen und Risiken handeln als auch um Chancen und Risiken bezogen auf die Warenverfügbarkeit und Lieferantenbewertung.

Wichtig ist dabei die Abbildung der strategischen Ziele in einer Strategy Map.[1] Die Strategy Map zeigt die wichtigsten Kennzahlen für die wesentlichen Werttreiber. Die Strategy Map ist das Ergebnis einer Strategieentwicklung und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Strategie in ein Bild zu bringen. Vom Aufbau her sind sie mit einer Balanced Scorecard vergleichbar. Dabei sind folgende Perspektiven abzubilden:

  • Finanzen: Die wichtigsten Ziele für die Finanzperspektive, in der es darum geht, den Wertbeitrag des Einkaufs zu steigern, können die Reduzierung der Einkaufskosten sein und die Reduzierung der Kapitalbindung.
  • Kunden: Kundenziele lassen sich vor allem durch eine hohe Lieferfähigkeit bei gleichbleibend hoher Qualität ausdrücken.
  • Lieferanten: Wichtige Lieferantenziele sind bspw. die konzernweite Einführung eines Lieferantenmanagements und die Vermeidung der Konzentration auf einen bis wenige Lieferanten.
  • Prozesse: Strategische Ziele bezogen auf Prozesse beziehen sich auf eine Optimierung der Einkaufsprozesse und dabei bspw. auf den Automatisierungsgrad und Volumina, die ein Einkaufsmitarbeiter abwickeln kann.
  • Potenziale: Potenzialziele können sich bspw. auf die Einführung neuer IT-Systeme für den Einkauf beziehen oder auf die Weiterentwicklung der Qualifikationen der Mitarbeiter.

Auf der Basis dieser Perspektiven sind die strategischen Ziele je Perspektive zu definieren. Dabei ist für jedes strategische Ziel mindestens eine Messgröße zu definieren, um die Zielerreichung messen und auf dieser Basis den Einkauf steuern zu können.[2] Diese sind in operative Ziele überzuleiten, die dann je nach Ziel auch in der operativen Jahresplanung abgebildet werden. Dabei sind Maßnahmen abzuleiten, um mit einem effizienten Maßnahmencontrolling auch im Rahmen der monatlichen Berichterstattung sicherzustellen, dass die gesetzten operativen Ziele auch erreicht werden. Im Nachfolgenden wird nur noch die Finanzperspektive im Detail behandelt, um zu untersuchen, wie der vom Einkauf generierte Wertbeitrag im Unternehmen erhöht werden kann.

[2] Vgl. Horváth & Partners, Strategieprozess und Ableitung von KPIs zur Einkaufssteuerung, 2013.

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