Am Beispiel des thematisch sehr gut abgrenzbaren Dashboards "Gesundheit" wird gezeigt, wie die oben beschriebenen Kennzahlengruppen den Vorrat für eine themenorientierte Zusammenstellung bilden. Ein Gesundheits-Dashboard bezieht seine Daten aus verschiedenen Quellen. Zum einen werden gesundheitsrelevante Daten aus der Mitarbeiterstruktur verwendet. So kann beispielsweise die Entwicklung des Altersdurchschnitts oder die Zahl der Frühverrentungen wegen Erwerbsunfähigkeit beobachtet werden. Aus der Zeitwirtschaft werden die Informationen über Krankheitshäufigkeit und -dauer anonymisiert und aggregiert gewonnen. Verfügt das Unternehmen über ein aktives Gesundheitsmanagement, werden wesentliche Daten aus den hier angesiedelten Aktivitäten stammen. So kann beispielsweise berichtet werden, ob die angebotenen Maßnahmen den Erwartungen entsprechend angenommen wurden. Auskünfte über die Kosten des Gesundheitsmanagements runden das Bild des Gesundheits-Dashboards ab.

 
Praxis-Beispiel

Dashboard Standort Hannover 31.12.2017

Gesundheit

 
  31.12.2016 30.6.2017 31.12.2017  
Ø Alter 43,8 43,9 44,2  
Krankenquote 2,5 % 3,6 % 1,8 % [x]
Ø Dauer Krankheitsfall 2,2 Tage 2,8 Tage 2,4 Tage [x]

Einsatz Ersthelferorganisation

 
Versorgung durch Ersthelfer 2016 2017
Abschließend 65 % 50 %
Weitervermittelt 35 % 50 %

Gesundheitsprogramm "Fit in 2017"

 
Programm Teilnehmertage
2. Halbjahr
Penetrationsrate 2017 Ziel­erreichung
Cardio 57 7,2 % [x]
Rücken 102 6,9 % [x]
Mental Fit 55 4,3 % [x]

Budgetauslastung Gesundheitsmanagement

Form ersetzt nicht Inhalt

Auf eine aufwendige grafische Darstellung wurde hier bewusst verzichtet, da das Layout dem Inhalt nachgeordnet festgelegt werden sollte und den im Unternehmen verfügbaren Möglichkeiten und Restriktionen folgt. Denkbar ist, alle in den Tabellen enthaltenen Zahlen in Grafiken darzustellen, sodass ein Übersichtsblatt mit mehreren kleineren Charts (z. B. als Tachodarstellung) entsteht. Aber – der Hinweis kann nicht oft genug gegeben werden – Form ersetzt nicht Inhalt. Auch bei einer optisch noch so schönen und vielleicht futuristisch anmutenden Darstellung sollte das Personal-Controlling in der Lage sein, den Inhalt der Darstellungen und die in ihnen enthaltenen Aussagen zur Situation und zur Entwicklung des dargestellten Sachverhaltes zu erklären und zu interpretieren sowie Zusammenhänge und Abhängigkeiten aufzuzeigen.

Abb. 4: Ausschnitt einer Zusammenstellung relevanter Kennzahlen zur Gesundheit

Der Personal-Controller ist eben nicht nur für die "technische" Zusammenstellung von Informationen zuständig, sondern auch Berater. In dieser Rolle bedient er sich zeitgemäßer Methoden der Darstellung, die jedoch die fachliche Kompetenz nicht infrage stellen. Personalkennzahlen sind daher zwar ein wichtiger Teil des Personal-Controllings, aber kein Erfolgsgarant per se. Erst im Zusammenspiel mit anderen Faktoren entfalten sie die Wirkung, die dem Aufwand, der für ihre Ermittlung notwendig ist, angemessen gerecht wird.

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