Anlageintensive Branchen haben zwangsläufig immer einen relativ hohen Anteil an Abschreibungen, Leasingraten und/oder Mietaufwendungen für die Anlagegüter. Da diese Kostenpositionen in aller Regel fixen Charakter haben, ist der Fixkostenanteil in anlageintensiven Branchen relativ hoch. Diese Erkenntnis führt wiederum dazu, dass die Differenz zwischen der langfristigen und der kurzfristigen Preisuntergrenze relativ groß ist, da die anteiligen fixen Kosten nicht in die Berechnung der kurzfristigen Preisuntergrenze einfließen.

Der Sachverhalt bietet insbesondere Unternehmen, die bereits langjährig am Markt etabliert sind und über einen Maschinenpark verfügen, der keinen bzw. einen nur geringen Kapitaldienst auslöst, erhebliche Chancen. Wird weiter unterstellt, dass zeitnah keine Ersatzinvestitionen getätigt werden müssen, ist ein derartiges Unternehmen in der Lage, auch über einen längeren Zeitraum unterhalb der langfristigen Preisuntergrenze anzubieten, da keine Leasingraten, Mietaufwendungen und/oder Kapitaldienst (Zins und Tilgung) für die Finanzierung der Anlagegüter bezahlt werden müssen. Das Anbieten unterhalb der langfristigen Preisuntergrenze führt zu keinem liquiditätswirksamen Verlust.

Insbesondere gegenüber Wettbewerbern, die die oben aufgeführte Liquiditätsbelastung tragen müssen, entsteht so ein erheblicher Wettbewerbsvorteil. Marktanteile können so erhalten oder neu erschlossen werden.

 
Achtung

Werden Ersatzinvestitionen verdient?

Vorsicht ist jedoch insoweit geboten, als dass möglicherweise das Geld für Ersatzinvestitionen nicht nachhaltig erwirtschaftet wird und somit ein Investitionsstau entsteht. Andersherum ist diese Art der Kalkulation unter Umständen auch eine interessante Ausgangsbasis für weiteres Wachstum.

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