Defizite in der Praxis

Trotz vorhandener Definitionen zeigen aktuelle Studien, dass zu Industrie 4.0 noch immer ein hoher Informationsbedarf besteht. Nur ein Teil der Unternehmen hat bereits eine explizite Industrie 4.0-Strategie oder baut gar Industrie 4.0-Fähigkeiten systematisch auf.[1] Defizite gibt es vor allem im Grad der Digitalisierung der vertikalen (unternehmenseigenen) Wertschöpfung und der horizontalen Wertschöpfungsketten (zwischen Unternehmen der Supply Chain). Zusätzlich verursacht die mangelnde Industrie 4.0-Tauglichkeit der bestehenden Produktionsinfrastrukturstellen hohe Investitionskosten. Und es fehlen Transparenz bzw. Quantifizierbarkeit der Nutzen von Industrie 4.0, es mangelt an organisatorischer Veränderungsfähigkeit in den Unternehmen und es gibt (IT-)Sicherheitsbedenken bei der Implementierung.

Die strategische Rolle des Controllings

Bei der strategischen Ausrichtung und der Ansteuerung der Umsetzung/Zielerreichung kann das Controlling als Business Partner eine wichtige Aufgabe übernehmen, indem es die Initiative und Moderation einer Industrie 4.0-Zielsetzung und -Strategie begleitet. Das bestätigt auch die ICV-Studie zu Industrie 4.0 von 2015, in der über 80 % der Befragten die Rolle des Controllings als Berater der Führungskräfte und Veränderungstreiber sehen.[2]

Abb. 1: Controlling Rollenbilder in Industrie 4.0

Daran anknüpfend werden in vorliegendem Beitrag der strategische Controlling-Prozess und Controlling-Auswirkungen auf wesentliche Elemente von Industrie 4.0 näher beschrieben.

[1] Vgl. ICV Ideenwerkstatt 2015, S. 34. Nur rund 11 % der befragten 207 Studienteilnehmer gaben an, dass ihr Unternehmen bereits eine I4.0-Strategie entwickelt hat; 45 % haben sich mit I4.0 noch nicht beschäftigt.
[2] Vgl. ICV Ideenwerkstatt und 2015, S. 38.

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