Unternehmen müssen zukünftig verstärkt den Aspekt der Energieeffizienz in allen Stufen ihrer Wertschöpfungskette berücksichtigten. Ein effektives Energiecontrolling bildet dabei eine notwendige Voraussetzung, um den Energieverbrauch und die damit verbundenen Energiekosten kontinuierlich reduzieren zu können. Zusammenfassend lassen sich folgende wesentliche Elemente benennen, die sich im Rahmen der Umsetzung eines Energiecontrollings in der Unternehmenspraxis als bedeutsam herausgestellt haben:[1]

  • Im Rahmen der Einführung eines Energiecontrollings ist ein vollständiges Bild der energetischen Ausgangsbasis des Unternehmens zu ermitteln und kontinuierlich zu aktualisieren. Auf Basis der energetischen Ist-Situation sowie der formulierten Energiepolitik bzw. -strategie sind strategische und operative Energieziele entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie Aktionspläne/Maßnahmenkataloge abzuleiten.
  • Für die aktive energetische Steuerung im Rahmen des Energiecontrollings ist ein funktionsspezifisches Energieinformationssystem zur kontinuierlichen Erfassung und Verarbeitung von Energieverbrauchs- und -kostendaten sowie relevanten Betriebsdaten (bspw. aus der Produktion) notwendig. Diese Datenbasis ermöglicht es, im Rahmen von Detailanalysen wesentliche Einflussparameter auf den Energieverbrauch sowie energetische Schwachstellen im Unternehmen zu ermitteln.
  • Als Grundlage für die Implementierung einer unternehmensspezifischen Energiestrategie eignet sich insbesondere ein "Energiecockpit". Es dokumentiert in aggregierter Form das Erreichen der strategischen und operativen Energieziele sowie den Umsetzungsgrad der geplanten Energieeffizienzmaßnahmen und ermöglicht frühzeitige Korrekturmaßnahmen. Damit bildet das "Energiecockpit" auch ein wesentliches Element des Energiereportings für die unternehmensinternen Entscheidungsträger.
  • Es sollten regelmäßig Energiebenchmarkings durchgeführt werden, um darauf aufbauend fundierte Handlungsfelder und spezifische Investitionsmaßnahmen für einzelne Benchmarkingobjekte abzuleiten. Bei Verfügbarkeit von vergleichbaren energiespezifischen Daten sind neben konzern- bzw. unternehmensinternen Vergleichen auch externe Benchmarkings mit anderen Unternehmen sinnvoll.
  • Beim Aufbau eines Energiecontrollings sind aufbau- und ablauforganisatorische Fragestellungen zu klären. Insbesondere ist die stellenbezogene Verankerung zu klären. Besonders bei energieintensiven Unternehmen kann der Aufbau von Controlling-Spezialisten für Energiefragestellungen durchaus ein Wettbewerbsvorteil sein.
[1] Vgl. PricewaterhouseCoopers/EBS, 2012, S. 55.

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