Gut geeignet für das Cloud Computing sind meist Aufgaben aus dem direkten IT-Umfeld. Vor allem in drei Problembereichen können Hilfen aus dem Internet erfolgreich sein: bei fehlender Speicherkapazität, fehlender Rechenleistung und fehlendem Know-how.

 
Hinweis

Fehlende Speicherkapazitäten oder Rechenleistung kann durch die Cloud nur ersetzt werden, wenn der Nutzer entsprechendes Wissen hat. Es wird also kein Know-how eingespart. Im Gegenteil, es wird zusätzliches Wissen über die Nutzung der Cloud benötigt. Die mögliche Unterstützung bei fehlendem Know-how bezieht sich auf ganz spezielle Bereiche mit IT-Relevanz.

Die Cloud als Datenspeicher

Die Anbieter von Cloud Computing stellen den Nutzern Speicherplatz für ihre Daten zur Verfügung. Anstelle eigener Speicher werden die "unbegrenzten" Kapazitäten der Anbieter im Internet verwendet. Dazu werden eigene Speicherstrukturen aufgebaut. Der Zugriff erfolgt über spezielle Ein- und Ausgabeabläufe, die in die Anwendungen übernommen werden müssen. Der Anwender selbst bemerkt nichts vom externen Speicherort.

 
Hinweis

Für den Endanwender ist es unerheblich, wo seine Daten gespeichert werden. In der Regel kennt er auch den internen physikalischen Speicherort nicht. Er wird nur dann kritisch, wenn er durch längere Antwortzeiten leiden muss.

Wann ist es sinnvoll, Speicherplatz im Cloud Computing zu nutzen?

  • Der Speicherbedarf fällt kurzfristig an und muss möglichst sofort befriedigt werden. Die Beschaffung von Hardware, deren Installation und Einrichtung verbraucht mehr Zeit als das Einrichten zusätzlicher Speicherkapazität in der Wolke.
  • Der Bedarf an Speicherplatz ist stark schwankend. Eigene Kapazitäten müssen auf den maximalen Bedarf ausgerichtet sein und werden somit teilweise nicht benötigt.
  • Der zusätzliche Speicherplatz wird nur temporär benötigt, z. B. für ein bestimmtes Projekt. Nach Abschluss des Projektes ist der eigene Speicherplatz dann überflüssig.
  • Der Zugriff auf die Daten muss von mehreren Stellen aus gleichwertig möglich sein. Das ist durch Cloud Computing gut zu verwirklichen.

Rechenleistung aus der Cloud

Anwendungen werden immer anspruchsvoller hinsichtlich der benötigten Rechenleistung. Zusätzliche Anwender verlangen ausreichende Rechenkapazitäten. Auch diese können von den Partnern in der Internet-Wolke bezogen werden. Dazu werden entsprechende Server im System des Anbieters konfiguriert. Diese werden virtuell zur Verfügung gestellt und können die eigene Hardware unterstützen.

Besonders gut eignen sich Server, die eigenständig für spezielle Anwendungen genutzt werden. Die Abwicklung des E-Mail-Verkehrs oder Entwicklungsprojekte sind Beispiele dafür.

Grundsätzlich gelten die gleichen Bedingungen für eine erfolgreiche Nutzung des Angebotes wie bei der Speicherkapazität in der Cloud:

  • Mithilfe des Cloud Computing können kurzfristige Anforderungen an Rechenkapazität schnell erledigt werden.
  • Ein schwankender Kapazitätsbedarf wird über die Cloud gut befriedigt.

     
    Praxis-Tipp

    Stellen Sie fest, welche regelmäßig oder unregelmäßig, aber nicht dauernd anfallenden Aufgaben heute in Ihrem System mit Rechenleistung versorgt werden. Dazu gehören z. B. die jährliche Budgetplanung oder das unregelmäßige Prototyping in der Entwicklungsabteilung. An diesen Bedarfen richtet sich heute Ihre Rechnerkapazität aus.

  • Die Beschaffung eigener Rechner für ein temporäres Projekt mit Bedarf an Rechenleistung ist gegenüber dem Cloud Computing unwirtschaftlich.
  • Auf Rechenleistung in der Cloud kann weltweit problemlos zugegriffen werden.

Spezialwissen aus der Wolke

Neben speziellen IT-Aufgaben wie der Datenbankverwaltung wird auch die Aufgabe, für Datenschutz und Datensicherheit zu sorgen, durch Cloud Computing nach außen vergeben: Ein virtuelles Rechenzentrum in der Internet-Wolke muss man nicht selbst vor Katastrophen oder Zerstörung durch Menschen schützen. Dies übernimmt der Anbieter des Services.

Der Anbieter garantiert die Verfügbarkeit und hat ein großes Interesse daran, seine eigenen Daten und die seiner Kunden durch modernste Mittel zu schützen. Damit sind die wertvollen Daten des Unternehmens geschützt und die IT-Versorgung ist sichergestellt.

Achtung: Schutz personenbezogener Daten

Der Schutz personenbezogener Daten verlangt vom IT-Manager erhebliche Vorkehrungen. Berechtigungen, Veränderungen, Protokolle, Transferüberwachung usw. müssen technisch gewährleistet werden. Das kann die Cloud übernehmen. Allerdings verlangt das Bundesdatenschutzgesetz bei externer Datenverarbeitung die Überprüfung und laufende Kontrolle durch den Auftraggeber. Das dürfte bei den meisten internationalen Anbietern schwierig werden.

 
Hinweis

Die Speicherung von Daten außerhalb des direkten Einflussbereiches der verarbeitenden Stelle wird von vielen als Kritikpunkt gegen Cloud Computing angeführt (dazu mehr in Kapitel 6.5). Eine Abwägung der Vor- und Nachteile muss jedoch auf jeden Fall erfolgen!

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