Der Produktionsstandort Deutschland hat den Nachteil, dass hier auf einem wesentlich höheren Kostenniveau produziert wird als in Asien oder Amerika. Der wachsende Wettbewerbsdruck zwingt viele deutsche Unternehmen dazu, die ausländischen Beschaffungsmärkte mit den niedrigeren Lohnkosten intensiver zu nutzen. Unter Global Sourcing wird der weltweite Bezug von Beschaffungsobjekten verstanden. Durch die Internationalisierung der Beschaffung werden die Beschaffungsmöglichkeiten gezielt erweitert. Die Einkäufer des Unternehmens suchen dabei weltweit nach Lieferanten. Durch die Ausdehnung der Beschaffungsaktivitäten aus ausländischen Märkten können

  • die leistungsstärksten Lieferanten,
  • mit dem höchsten Lieferanten und Produkt-Know-how und/oder
  • den günstigsten Einstandspreisen

gefunden werden. Zudem kann die Ausnutzung von Wechselkursschwankungen zusätzliche Vorteile bringen. Auch Gegengeschäfte mit internationalen Lieferanten sind möglich. Bei der internationalen Beschaffung müssen aber auch gewisse Gefahren berücksichtigt werden. So können Geschäfte, die zunächst aufgrund eines niedrigen Einstandspreises als vorteilhaft erscheinen, durch Währungsrisiken, Qualitätsrisiken oder Liefer- und Logistikprobleme dem Unternehmen letztendlich höhere Gesamtkosten verursachen als der Kauf bei deutschen Lieferanten. Der Bezug vom preiswerten spanischen Lieferanten hilft wenig, wenn die Logistikkette durch Lkw-Streiks in Frankreich lahm gelegt wird. Global Sourcing ist folglich immer dann von Interesse, wenn Waren aus Niedriglohnländern beschafft werden können und dabei die Preisvorteile gegenüber den höheren Risiken und den Kosten für den Transport und den Informationsaustausch etc. überwiegen.

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